Polizei warnt Taschendiebe nutzen in Bonn jede Unaufmerksamkeit
Bonn · Seit Jahresanfang gibt es vermehrt Taschendiebstähle in Bonn. Die Täter nutzen dabei jede Unaufmerksamkeit, ob an der Supermarktkasse oder im Bus. Die Polizei Bonn macht darauf nun mit aufgesprühten Warnhinweisen aufmerksam.
Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit mit gravierenden Folgen: Hektisch räumte eine 51-jährige Frau in der Bonner City ihre Einkäufe vom Kassenband in ihren Einkaufskorb. Währenddessen baumelte ihre Handtasche unverschlossen an ihrer Schulter. Noch ehe sie etwas bemerken konnte, war es bereits zu spät. Offenbar hatte ein Taschendieb genau diese stressige Situation ausgenutzt und in einem unbeobachteten Augenblick die Geldbörse aus der Umhängetasche der 51-Jährigen gestohlen. Bargeld, Geldkarten sowie Ausweispapiere waren weg.
Kein Einzelfall, sagt die Polizei. „Tatsächlich registrieren wir seit Anfang des Jahres einen starken Anstieg von Taschendiebstählen, insbesondere in den Innenstadtlagen von Bonn und Bad Godesberg“, so ein Polizeisprecher. „Dies liegt sicherlich auch daran, dass durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Innenstädte wieder voller werden und sich somit wieder mehr Tatgelegenheiten für Taschendiebe ergeben.“
Aufgesprühte Warnhinweise auf dem Boden
Mit aufgesprühten Warnhinweisen auf dem Boden, wie beispielsweise in der Remigiusstraße, will sie Passanten sensibilisiert, damit sie nicht Opfer von Taschendieben und Trickbetrügern werden. Die Piktogramme sind rund um den Münsterplatz zu sehen. Gleichzeitig werden derzeit wieder vermehr Sprachspots in den öffentlichen Verkehrsmitteln abgespielt, um über die Vorgehensweise der Diebe zu informieren.
Taschendiebe würden meist sehr professionell vorgehen, so die Beamten. Nicht nur unterwegs, sondern auch beim Besuch in einem Café oder einem Restaurant sei man nicht sicher. Nicht selten würden die Diebe mit einer ausgebreiteten Straßenkarte nach einem Weg oder einer Sehenswürdigkeit fragen. „Die Leute sind so abgelenkt, versuchen zu helfen und in der Zwischenzeit werden Sachen vom Tisch genommen“, erklärt der Polizeisprecher.
Künstliches Gedränge in Bussen
Eine andere Masche: In Bussen sorgten die Täter für ein künstliches Gedränge und entnehmen beim Anrempeln unbemerkt das Portemonnaie aus der Tasche oder dem Rucksack eines Passagiers. Die Polizei rät daher, sich vor dem Besuch in der Stadt auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten. Dazu zählt, dass alle Wertgegenstände sicher verstaut und Taschen sowie Rucksäcke nicht unbeaufsichtigt abgestellt werden.
„Machen Sie es den Taschendieben so schwer wie möglich“, appelliert die Bonner Polizei derzeit wieder aufgrund der Vielzahl der Verbrechen und gibt folgende Tipps: Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen oder angerempelt werden. Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche, sondern verteilen Sie diese in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel. Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter den Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.