Informationstag auf dem Münsterplatz Bonn und die Region setzen auf Elektromobilität

BONN · Die Zeit sei reif für Eletrofahrzeuge, sagen die Aussteller beim Aktionstag in Bonn. Passend dazu wollen die Kommunen die Erzeugung von Ökostrom und den Ausbau der Ladestationen fördern.

 Oberbürgermeister Ashok Sridharan (2. von links) informierte sich an den Ständen der Autohändler.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan (2. von links) informierte sich an den Ständen der Autohändler.

Foto: Barbara Frommann

. Der Segway-Parcours auf dem Münsterplatz war verwaist, niemand wollte sich daran versuchen. Auch unter den Pavillons der Fahrzeughändler war nichts los. Wegen des Dauerregens am Samstag besuchte kaum jemand den Tag der Elektromobilität. Der Klimawandel müsse zum Nachdenken anregen, meinte Peter Zieger von der ARG Rheinland. Die Zeit sei reif für E-Fahrzeuge.

Deshalb warben die Anbieter, aber auch die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis, deren Verwaltungen und Stromversorger, in Sachen Elektromobilität und Ökostromerzeugung den Schulterschluss zu suchen. Sie demonstrierten am Samstag Geschlossenheit: In einer E-Fahrzeug-Kolonne, die in Siegburg aufgebrochen war, fuhren ihre Vertreter nahezu lautlos auf dem Münsterplatz ein.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan rollte mit seinem Hybrid-Dienstwagen vor und hatte den Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster und die stellvertretende Siegburger Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer an Bord. Auch SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock und Peter Blatzheim von den Stadtwerken Troisdorf waren dabei.

Schuster hob den Wert der regionalen Zusammenarbeit hervor: „Die Bürger interessiert es gar nicht, wo die kommunalen Grenzen verlaufen.“ Deshalb will man sich in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis bei der Errichtung von Ladestationen und Förderung von Ökostrom absprechen. Dafür kooperieren unter dem Schlagwort „eStart“ die Stadtwerke in Bonn, Troisdorf und Lohmar sowie die Energieversorgung Sankt Augustin (EVG) und die Rhenag miteinander.

Für Blatzheim führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei. „Die Feinstaubbelastung in den Städten nimmt weiter zu.“ Weckenbrock kündigte an, weitere elektrisch betriebene Linienbusse einzusetzen und noch 2016 weitere Ladestationen einzurichten. Auch Bonn als „Welthauptstadt der Nachhaltigkeit“ will laut Sridharan den Einsatz von E-Fahrzeugen ausbauen.

Bei den Autohändlern ist die Nachfrage nach E-Fahrzeugen noch gering. Seit 2014 habe man 30 bis 40 solcher Autos verkauft, sagte Mario Napp von Auto Thomas. „Die Reichweite ist noch zu gering.“ Bei der ARG Rheinland seien vor allem Unternehmen interessiert, sagte Geschäftsführer Thomas Diederichs. Die Kaufprämie über 4000 Euro für E-Autos und 3000 Euro für Hybride laufe ja jetzt erst an.

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