Nahverkehr in Bonn und der Region Vorstoß für neues, günstiges Ticket im VRS-Gebiet

BONN/KÖLN. · Die VRS-Verbandsversammlung hat die Geschäftsführung mit einem Konzept für ein günstiges elektronisches Verkehrsticket beauftragt. Das Angebot soll auch für Wenigfahrer schmackhaft gemacht werden.

 Es gibt ein Vorstoß für ein neues VRS-Ticket.

Es gibt ein Vorstoß für ein neues VRS-Ticket.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) hat die Geschäftsführung des VRS damit beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, um sich als gesamte Modellregion für das Klimaschutzprogramm des Bundes zu bewerben. Ziel soll es sein, ein günstiges elektronisches Ticket anzubieten, das nicht nur Neukunden, sondern auch Bestandskunden, insbesondere Berufspendler nutzen könnten. Der monatliche Preis soll bei etwa 34 Euro liegen, entspräche also einem jährlichen Betrag von 408 Euro.

Um auch Wenigfahrern das Angebot schmackhaft zu machen, könnten sie weiterhin Einzeltickets kaufen und damit unter den 34 Euro monatlich bleiben. Wenn diese Marke erreicht ist, wäre der Preis bei 34 Euro gedeckelt. Das Ticket soll nach den Vorstellungen der Verbandsversammlung im gesamten Verkehrsverbund gültig sein, zu dem neben Bonn und Köln auch viele umliegende Kreise gehören.

Für die Stadt Bonn haben die Stadtwerke Bus und Bahn im Rahmen des vom Bund geförderten Lead-City-Programms einen 365-Euro-Ticket genannten Fahrschein im Angebot. Erwerben können ihn aber nur Neukunden, die Fahrten sind auf das Stadtgebiet beschränkt.

Interfraktioneller Beschluss

Den Beschluss fasste die Verbandsversammlung auf Grundlage eines interfraktionellen Antrags, den CDU, SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler Köln einbrachten. Demnach soll der Bund die Kosten erstatten, die dem Verkehrsverbund entgehen. Bei der Entwicklung neuer Tarifmodelle für das Smartphone könne der VRS auf Erkenntnisse eines laufenden Pilotprojekts zurückgreifen. Er testet einen smartphonebasierten Ansatz mit 5200 Kunden, die nach Luftlinienentfernung zahlen und nicht mehr nach Tarifzonen.

Ferner bekräftigte die Verbandsversammlung, dass Angebote, die zu einer Nachfragesteigerung führen können, nur akzeptabel seien, wenn Bund und Land „mit höchster Priorität und höchstem Mitteleinsatz die Infrastruktur und die Kapazitäten des ÖPNV ausbauen“. Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der Verbandsversammlung, betonte: „Die dringend notwendige Verkehrswende können die Städte und Gemeinden als Aufgabenträger des ÖPNV nicht alleine stemmen.“

Welche Kosten auf den Bund zukämen, dazu konnte der VRS am Donnerstag noch nichts sagen, eine Berechnung müsste Teil des Konzepts sein.

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