Eröffnungskonzert in Bonn Verwirrung um Konzertkarten für Beethovenjubiläum

Bonn · Ein ganzes Jahr lang soll das Beethovenjubiläum gefeiert werden – auch in Bonn. Für das Eröffnungskonzert Mitte Dezember in der Bonner Oper gibt es bislang noch keine Tickets. Politiker kritisieren die Jubiläumsgesellschaft.

 Das Beethoven Orchester Bonn

Das Beethoven Orchester Bonn

Foto: Benjamin Westhoff

Am 16. Dezember 1770 soll Ludwig van Beethoven in Bonn das Licht der Welt erblickt haben. Einen Tag später wurde er in der früheren Remigiuskirche auf dem heutigen Remigiusplatz getauft. Der 250. Geburtstag des großen Komponisten soll in Bonn, Wien und vielen anderen Städten ein ganzes Jahr lang gefeiert werden. Den feierlichen Auftakt dazu bildet das Eröffnungskonzert zum Jubiläumsjahr mit dem Beethoven Orchester am 16. Dezember in der Oper Bonn. Karten sind dafür allerdings bislang nicht zu haben.

Das hat einige GA-Leser sehr verwundert, zumal es nur noch einige Wochen bis zur Eröffnung sind. Wer auf die Internetseite des Beethoven Orchesters Bonn (BOB) schaut, findet dort das Konzert unter Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan für Montag, 16.Dezember, zwar aufgelistet. In punkto Karten wird man indes auf die Seite der Beethoven Jubiläums Gesellschaft (BTHVN 2020) als Veranstalterin des Konzerts geleitet, wo man aber ebenfalls keinen Hinweis zum Ticketangebot findet. "Bei den von Ihnen erwähnten Konzerten ist die Beethoven Jubiläums Gesellschaft Veranstalter. Dort sollten Sie die verfügbaren Informationen bekommen. Ich kann Ihnen dazu leider nichts sagen", sagte BOB-Pressesprecher Markus Reifenberg dem GA am Mittwoch.

Bei der Gesellschaft nachgefragt, vertröstet Sprecherin Tiffany Künster den GA: Details zur Eröffnungswoche würden am kommenden Montag bei einer Pressekonferenz zum Gesamtprogramm bekanntgegeben. "Darunter fallen auch weitere Informationen zur Kartenvergabe für die verschiedenen Veranstaltungen", so Künster. Mehr war nicht zu erfahren.

Auch in der Politik regt sich Unmut: "Wir fragen seit Monaten in den Sitzungen des Kulturausschusses immer wieder nach dem Ticketing für die Veranstaltungen der Jubiläumsgesellschaft. Wir sind bisher immer nur vertröstet worden", kritisierte Markus Schuck (CDU). Ins selbe Horn stößt Jürgen Repschläger (Linke): "Da spricht man davon, wie wichtig Beethoven 2020 für den Tourismus ist. Das ist doch das größte Eigentor, wenn potenzielle Besucher von außen partout nicht an Karten kommen." Für Tim Achtermeyer (Grüne) ist das Ganze "total unprofessionell". Das habe für ihn etwas von "Augen zu und durch".

Werner Hümmrich, Chef der FDP-Ratsfraktion, nannte es gar "blamabel, dass die Stadt sich einerseits mit einem Beethoven-Riesenrad auf dem Remigiusplatz herumschlagen soll, aber es beim Ticketing für wirklich wichtige Veranstaltungen im Jubiläumsjahr hakt". Fenja Wittneven-Welter (SPD) meinte, wenn der Kartenverkauf nächste Woche geklärt werde, "ist das ja zeitig genug". Sie bedauere, dass es aufgrund der unterschiedlichen Akteure nicht gelungen sei, ein koordiniertes Ticketing für alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zu organisieren.

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