Nistkasten an der Bonner MVA Die Wanderfalken Henriette und Andreas sind zurück

Bonn · Ein Bonner Wanderfalkenpaar war im vergangenen Jahr bei Youtube zu sehen. Jetzt sind die Beiden zurück und die Kamera ist wieder eingeschaltet. Im Moment schauen sie nur gelegentlich im Nistkasten vorbei.

Viel Platz haben die Falken in ihrem Nistkasten am Turm der MVA. So lange sie noch nicht brüten, schauen sie nur gelegentlich vorbei.

Viel Platz haben die Falken in ihrem Nistkasten am Turm der MVA. So lange sie noch nicht brüten, schauen sie nur gelegentlich vorbei.

Foto: Stadtwerke Bonn

Henriette und Andreas sind wieder da. Schon im vergangenen Jahr hatte das Wanderfalkenpaar am Turm der Bonner Müllverbrennungsanlage (MVA) genistet und Junge aufgezogen.  „Dasselbe Pärchen ist zurück und der Livestream wieder online“, kündigen die Bonner Stadtwerke an.

Mitarbeitende aus den mechanischen und elektrischen Werkstätten der MVA haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Greifvögeln einen artgerechten Rückzugsort zu bieten. Dafür haben sie den Nistkasten am 98 Meter hohen Schornstein bereits Ende 2021 erheblich vergrößert und erst kürzlich um eine zusätzliche Sitzstange erweitert. Dieses Engagement zahlt sich offenbar aus, denn die Falken sind zurück und ab sofort wieder im Livestream der MVA auf Youtube zu beobachten.

Henriette und Andreas – so wurden sie genannt – sind derzeit noch viel unterwegs. Erst zur Brutzeit werden sie sich regelmäßig im Nistkasten aufhalten. Im vergangenen Jahr hatte das Wanderfalkenpaar pünktlich zu Ostern schon einmal Nachwuchs bekommen. Um die Vögel nicht durch Inspektionen zu stören, hatten MVA-Mitarbeiter 2022 eine Kamera installiert.

Unter den schnellsten Tieren der Welt

Die Stadtwerke bringen den Bonnern die besonderen Tiere auf ihrer Internetseite und auf Youtube näher. Wanderfalken zeichnen sich demnach durch ihren scharfen Sehsinn und rasante Jagdmanöver aus. Aus enormen Entfernungen erspähen sie ihre Beute und attackieren diese dann im Sturzflug. Dabei können sie eine Geschwindigkeit von mehr als 320 Kilometern pro Stunde erreichen und gehören so zu den schnellsten Tieren der Welt. Zum Vergleich: Turmfalken erreichen maximal ein Tempo von 50 bis 70 Stundenkilometern.

„Beide Greifvogelarten sind für das Ökosystem von großer Bedeutung. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die MVA als Zuhause für diese schönen Tiere etabliert hat“, so die SWB-Pressestelle. Die Stadtwerke lassen auch wilde Wiesenflächen wachsen und hängen an ihren Gebäuden Nistkästen und Insektenhotels, um Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt in der Stadt zu fördern.

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