Familientag im Bonner Stadtmuseum Was das Stadtmuseum für den Sommer plant

Bonn · Zu berühmten Staatsbesuchen, zur NS-Zeit und Großdemos in den 1980ern gab es am Familientag im Bonner Stadtmuseum am Sonntag Führungen. Die Dauerausstellung ist weiterhin geschlossen, aber es gibt einige Sonderaktionen im Sommer.

 Kai-Ingo Weule erzählte den Besuchern von Staatsbesuchen gekrönter und ungekrönter Persönlichkeiten in Bonn wie zum Beispiel John F. Kennedy.

Kai-Ingo Weule erzählte den Besuchern von Staatsbesuchen gekrönter und ungekrönter Persönlichkeiten in Bonn wie zum Beispiel John F. Kennedy.

Foto: Niklas Schröder

„Bonn im 20. Jahrhundert“: Bei diesem Thema des Familientages im Bonner Stadtmuseum am Sonntagnachmittag hatte Kostümdarsteller Kai-Ingo Weule viel zu erzählen, von der NS-Zeit, Staatsbesuchen und den Großdemonstrationen der 1980er Jahre. Außerdem zeigte eine Themenführung die Grünoasen des Stadtgebietes.

Bei einer Führung erfuhren die Besucher von all den Staatsbesuchen gekrönter und ungekrönter Persönlichkeiten in Bonn. Wie etwa von Kaiser Wilhelm II., der die Beethovenstadt gleich mehrmals besuchte. 1926 stattete Reichspräsident von Hindenburg den befreiten Gebiete, darunter auch Bonn, einen Besuch ab. Das sei aber nicht der erste Besuch Hindenburgs gewesen, berichtete Weule. „Im Jahr zuvor hatte der Reichspräsident bereits einen Pokal zum ersten Triathlon der Welt gestiftet.“ Bei dieser sogenannten „Siegfriedstaffel“ schwammen, radelten und liefen die Teilnehmer im Juni 1925 von Bonn nach Königswinter.

Der Besuch des Amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy 1963, den Konrad Adenauer im Rathaus empfing, sorgte besonders bei den jüngeren Generationen für Begeisterungsstürme. Politisch gewirkt habe der Besuch aber weniger, erklärte Weule. Ein weiteres Großereignis für die Bonner kurz darauf war der Besuch von Queen Elisabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip im Jahr 1965. „Die Kinder hatten damals Schulfrei und es wurden 5000 Blumensträuße in den Lieblingsfarben der englischen Königin gebunden - also weiß und rot“, sagte der Museumsführer. Mit den Sträußen durften die Schulkinder während des Autokorsos am Straßenrand winken.

Das Stadtmuseum Bonn führt aktuell eine Bestandsaufnahme seiner rund 1700 Objekte mit einer neuen Software durch. Solange ist die Dauerausstellung in der Franziskanerstraße 9 geschlossen und öffnet nur zu Sonderaktionen.

Aktionen des Stadtmuseums in den Sommerferien

Von Montag, 27. Juni, bis Montag, 11. Juli, jeweils von 8 bis 16 Uhr, wird in einer Ausstellung im Haus der Bildung der Bezirk Hardtberg in den Fokus gerückt. Eine ähnliche Ausstellung über Beuel gibt es ab dem 8. Oktober. An Vitrinen und Schaukästen können Besucher mitmachen und erfahren Wissenswertes aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, präsentiert durch Stimmen, Objekte und Fotografien.

Mit dem Lastenrad sammelt das Team des Stadtmuseums am Dienstag, 28. Juni, von 16 bis 21 Uhr, auf dem Vorplatz der Bonner Oper Geschichten und Erinnerungen. So soll das neue Museum gemeinsam mit den Bürgern gestaltet werden.

Kai-Ingo Weule wird im Sommer sonntags, jeweils um 15 Uhr, auch wieder einige kostümierte Führungen geben. Am 31. Juli schlüpft er in die Rolle des Panzerreiters Wido de Mielenhem und erzählt den Besuchern im Stadtmuseum vom Ende der Römerzeit und davon, wie sich Bonn bis zum 10. Jahrhundert entwickelt hat. Am 28. August wird Weule aus dem Leben von Kurfürst Clemens August und Hofbaumeister Michael Leveilly erzählen. Am 11. September geht es bei seiner Kostümführung um den Bau der Bonner Stadtmauer, am 16. Oktober um den Ersten Weltkrieg. Und am 18. Dezember schlüpft Weule in das Kostüm von Feldmarschall Martin Schenk von Nideggen, der an Weihnachten im Jahr 1587 die Stadt Bonn unter seine protestantische Herrschaft brachte.

Am 25. September und 11. Dezember lädt Franz Rübenach ebenfalls um 15 Uhr zu einem unterhaltsamen Rundgang durch die Dauerausstellung des Stadtmuseums in bönnscher Mundart ein.

Weitere Informationen zum Stadtmuseum und zu den Veranstaltungen gibt es auf der Seite der Stadt Bonn.

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