Masterplan Innere Stadt 2.0 Wasserspiel und Schaukeln locken an Budapester Straße zum Verweilen

Bonn · Oberbürgermeisterin Katja Dörner stellte am Dienstag die neu gestaltete Grünfläche an der Budapester Straße in Bonn vor. Eine Million Euro kostete das Projekt. Das erwartet die Bonner.

Die Doppelschaukel auf dem neuen Spielplatz an der Budapester Straße hat es auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Stadtbaurat Helmut Wiesner angetan.

Die Doppelschaukel auf dem neuen Spielplatz an der Budapester Straße hat es auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Stadtbaurat Helmut Wiesner angetan.

Foto: Benjamin Westhoff

Einen wahren Höhenflug erlebte Katja Dörner (Grüne) bei ihrer Wahl 2020 zur neuen Bonner Oberbürgermeisterin. Einen Höhenflug der besonderen Art leistete sie sich am Dienstagmittag bei der Vorstellung der neugestalteten Grün- und Spielfläche an der Budapester Straße in der Innenstadt. Spontan setzte sie sich mit Stadtbaurat Helmut Wiesner auf die Doppelschaukel und schwang kräftig hin und her. Da musste selbst ein kleines Mädchen, das nebenan die neue Schaukel testete, lauthals lachen.

Ende 2021 war der Startschuss für die Neugestaltung der vormals tristen und ziemlich verwahrlosten Fläche zwischen Windeckbunker und dem Kinderbuchladen „Der kleine Laden“ gefallen. Nun ist das Areal kaum wiederzuerkennen: Es hat sich in eine attraktive Spiel- und Grünfläche verwandelt. „Es soll ein innerstädtischer Aufenthaltsort für alle Generationen sein“, betonte der Stadtbaurat. Für Kinder steht ein Spielplatz mit einer großen Kletteranlage, Schaukeln und einem Sandkran zur Verfügung. Sitzbänke, ausladende Holzliegen und eine Hängematte laden zudem alle Besucher – ob groß oder klein – zum Verweilen und Ausruhen ein.

Fontäne wartet noch auf Fertigstellung

Eine weitere Attraktion wartet noch auf die Fertigstellung: In etwa zwei Wochen, so kündigte Wiesner an, werde die neue Fontäne, ein Wasserspiel, gleich neben der Grünfläche wohl fertiggestellt sein. Wie berichtet, musste dafür eine rund 22 Tonnen schwere Brunnenkammer mit Hilfe eines 100-Tonnen-Krans eingebaut werden. Die Brunnenkammer ist fünf Meter lang sowie rund zweieinhalb Meter breit und tief. Sie beherbergt unterirdisch die Technik für die neue Fontäne. „Die werden wir alle im Sommer, wenn es wieder so heiß wie im vorigen Jahr werden sollte, sehr schätzen lernen“, ist Wiesner überzeugt.

Die Fontänenanlage sei im Rahmen der Anpassung der Innenstadt Bonn an die sich ändernden klimatischen Bedingungen mit vermehrten Hitzetagen ein zentraler Baustein der Planung gewesen, erläuterte er weiter. Aufgrund der aktuellen Witterung könne sie erst im April fertiggestellt und in Betrieb genommen werden, wenn es nachts nicht mehr friere. Staudenbeete und 14 neue Bäume runden die Neugestaltung des kleinen Parks ab. Die Baukosten betragen rund eine Million Euro, davon werden Wiesner zufolge rund 660.000 Euro über Bundes- und Landesmittel im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ gefördert.

Offiziell eingeweiht werden soll der neue Platz am Samstag, 6. Mai, ab 15 Uhr mit einem bunten Programm für Groß und Klein. Dabei erhält der Park auch seinen von der Politik beschlossenen Namen „Budafokpark“. Der Name geht zurück auf die Partnerschaft des Stadtbezirks Bonn mit dem Stadtbezirk Budafok der ungarischen Hauptstadt Budapest. Bonns Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall (SPD) wird gemeinsam mit seinem Amtskollegen, dem Budafoker Bürgermeister Ferenc Karsay, und OB Dörner die Namensgebung feiern.

Aus diesem Anlass werde Karsay eigens mit einer kleinen Delegation aus Ungarn anreisen. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, einen Platz mitten im Zentrum Bonns nach unserem Partnerbezirk Budafok zu benennen. Städtepartnerschaften gehören sichtbar ins Stadtbild. Mit diesem wunderbaren Platz ist uns das gelungen“, so Jochen Reeh-Schall.

Büro für Innenstadt-Management

Gleich neben der Kinderbuchhandlung hat in dem früheren Kirchenpavillon des evangelischen Kirchenkreises zudem das neue Büro für „Innenstadt-Management“ eröffnet. „Die City ist ein Aushängeschild für die Stadt, die wir mit den beiden Projekten beleben. Es ist wichtig, dass möglichst alle von einer positiven Entwicklung der Innenstadt profitieren und das Bild als attraktive Stadt gestärkt wird“, sagte OB Dörner. Beim Innenstadt-Management fänden alle Akteurinnen und Akteure der Innenstadt Unterstützung. „Und mit der umgestalteten Grünfläche samt Spielmöglichkeiten für Kinder haben wir eine grüne Insel mit hoher Aufenthaltsqualität und einen Ort der Begegnung geschaffen“, freute sie sich.

Das schönste Kompliment habe der Stadt Bonn ein fünfjähriger Junge gemacht, berichtete Dörner. Er habe ihr kurz vor dem Treffen am Spielplatz gesagt, dass es dort eine „total tolle Schaukel“ gebe und er jetzt jeden Tag mit seiner Mutter vorbeikommen wolle. Dörner. „Schöner kann man dieses wirklich gelungene Projekt nicht beschreiben.“

Stadtbaurat Wiesner erinnerte an weitere Projekte im Zusammenhang mit dem Masterplan Innere Stadt 2.0: So sollen demnächst unter anderem der Stiftsplatz, die Brüdergasse, das Rheinufer und auch die Bornheimer Straße baulich aufgewertet und grüner werden.

Zur Frage, wie der Platz in Zukunft vor Vandalismus und Vermüllung gesichert werden kann, sind sich Dörner und Wiesner einig: Da seien alle Besucher der City gefragt, es zähle vor allem die soziale Kontrolle. Aber auch die Beschäftigten des Ordnungsamtes hätten verstärkt ein Auge auf den Park.

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