Digitale Bürgerdienste Wie die neue Citykey-App für Bonn funktioniert

Bonn · Die Citykey-App soll Bonnern das Leben vereinfachen. Neben Ausflugstipps, Mängelmelder und Abfuhrkalender geht es vor allem um die digitalen Bürgerdienste. Wir haben die App getestet.

Bonn - Wie die neue Citykey-App funktioniert
Foto: Benjamin Westhoff

Die Ende März für Bonn vorgestellte Citykey-App soll den Bürgern der Stadt das Leben vereinfachen. Geht es nach Oberbürgermeisterin Katja Dörner, handelt es sich um „ein weiteres Projekt auf dem Weg zu einer Smart City“. Wir haben die von der Stadt Bonn, der Deutschen Telekom und weiteren Städten entwickelte App ausprobiert.

Nachdem Citykey über einen beliebigen App-Store geladen ist, öffnet sich die Startseite. Nutzer erhalten auf einem Blick den Wetter-Status für Bonn, Mitteilungen der Verwaltung und Veranstaltungstipps. Das Menü in der unteren Leiste besteht aus den Punkten Home (Startseite), Services, Postfach und Impressum. Oben auf der Startseite kann man noch die Stadt auswählen, für die man die App nutzen will. Wie berichtet, gilt sie beispielsweise auch für Bad Honnef, Hennef, Siegburg und Bornheim. Darüber hinaus gibt es noch einen persönlichen Bereich mit Angaben zum eigenen Profil und dem Link zum Hilfe-Bereich.

Um die App mit allen Funktionen nutzen zu können, wird man aufgefordert, sich zu registrieren. Dazu muss man seine Postleitzahl und eine Mailadresse angeben sowie ein Passwort festlegen. Wie die Telekom auf GA-Anfrage mitteilt, ist nur durch eine Registrierung gewährleistet, dass alle Dienste „ordnungsgemäß“ funktionieren. Dazu gehöre das Postfach, über das die Stadt den Nutzern der App relevante Nachrichten schicken könne. Gleiches gelte für den digitalen Bonnorange-Abfuhrkalender.

In den Bewertungen der App-Stores kritisieren einige Nutzer die notwendige Registrierung und begründen das mit Datenschutz-Bedenken. Dem entgegnet die Telekom: „Die Daten der Nutzer werden nicht an Dritte weitergegeben und nur zur Erfüllung der Dienste der App verwendet.“

Nach der Registrierung hat man schließlich Zugriff auf alle Funktionen der App. Dazu gehören etwa der bereits erwähnte Abfuhrkalender, ein Mängelmelder, Ausflugstipps, ein Überblick zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Bädern, Museen, Theatern, Parkhäusern und Müllcontainern sowie die Möglichkeit an Kurzumfragen der Stadt teilzunehmen.

Die Ausflugstipps sind auf den ersten Blick nicht immer aktuell. So steht etwa die Beethoven-Statue noch auf ihrem Sockel und Restaurants, die bereits dauerhaft geschlossen sind, werden noch als geöffnet angezeigt. Wie Ulrich Ziegenhagen, Stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung, erklärt, werden die Ausflugsziele in „regelmäßigen Abständen durch unterschiedliche Fachbereiche gepflegt“. Wenn Nutzern veraltete Informationen auffallen, freue man sich über einen Hinweis über die Feedbackfunktion der App. Schnelle Anpassungen seien dann möglich.

Der für viele relevanteste Punkt sind aber vermutlich die digitalen Bürgerdienste. Sie sollen den App-Nutzern in einigen Fällen dabei helfen, sich den Gang zum Dienstleistungszentrum zu sparen. Die Dienste sind bei Citykey in Bereiche wie Arbeit, Bildung, Fahrzeug oder Wohnen unterteilt. Hier fällt jedoch auf, dass man, sobald es zur Antragsstellung kommt, das Design der App verlässt und auf den Seiten der Stadt landet. Hierzu Ziegenhagen: „Für die erste Version haben wir uns unter anderem aus datenschutztechnischen Gründen dazu entschieden, von der App auf die Homepage zu verlinken. Wir arbeiten an einer zweiten Version, die einerseits weitere Dienste beinhaltet und andererseits anwendungsfreundlicher ist.“

Hinzu kommt ein weiterer Punkt, der für die digitalen Anträge relevant ist. Dort, wo sonst eine Unterschrift nötig wäre, braucht es eine Online-Ausweisfunktion über das Servicekonto.NRW, das man sich zusätzlich anlegen muss. Es ist laut Ziegenhagen die „Alternative, um eine vollständige Online-Beantragung zu ermöglichen.“ Leistungen könnten aber nach wie vor auch auf dem Postweg auf den Weg gebracht werden. Die Stadtverwaltung sei generell gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Leistungen über digitale Verwaltungsportale anzubieten. Die App Citykey sei als Eingangskanal zu verstehen. „Wir werden in der Weiterentwicklungsphase prüfen, inwiefern wir die digitalen Bürgerdienste optimieren können“, so Ziegenhagen.

Eine Registrierung für das Servicekonto.NRW, um eine vollständige Online-Beantragung durchzuführen, ist unter www.servicekonto.nrw möglich.

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