Längere Öffnungszeiten Bonn will sein Dienstleistungszentrum optimieren

Bonn · Die Stadt Bonn plant nach fünfmonatiger Evaluation eine Reihe von Verbesserungen. Auch die Öffnungszeiten sollen verlängert werden.

Längere Öffnungszeiten: Bonn will sein Dienstleistungszentrum optimieren
Foto: Martin Wein

Nach der Umstellung der städtischen Bürgerdienste auf ein digitales Terminverfahren im Mai 2015 hagelte es immer wieder Kritik. Die Bürger mussten zum Teil nicht nur viele Wochen lang auf einen Termin für Anliegen warten, sondern ärgerten sich auch im Bürgeramt selbst über lange Wartezeiten. Zurzeit habe sich die Lage entspannt, und das solle auch so bleiben, sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Mittwoch im Rathaus, wo er verschiedene Maßnahmen zur Stabilisierung der Bürgerdienste vorstellte.

Grundlage sind die Ergebnisse einer Evaluation, die das Personal- und Organisationsamt von März bis August dieses Jahres im Dienstleistungszentrum durchgeführt hat. Danach steht fest: "Das Dienstleistungszentrum muss optimiert werden", sagte der OB. Dabei stehen folgende Punkte zur Diskussion:

Die beiden Dienstleistungstage pro Woche in den Stadtbezirken Bad Godesberg, Hardtberg und Beuel sollen weiter bestehen.

Die Verwaltung prüft den Einsatz eines mobilen Dienstleistungsangebots, das ähnlich wie früher der Büchereiwagen entlegener Orte anfahren soll. Genaue Details müssen noch geklärt werden.

Vier zusätzliche Stellen

Geprüft wird die Ausdehnung der Öffnungszeiten täglich morgens vor acht Uhr sowie an den bisher für den Publikumsverkehr geschlossenen Nachmittagen am Dienstag, Mittwoch und Freitag. Mitarbeiter sollen nur freiwillig eingesetzt werden, Mehrarbeit zusätzlich bezahlt werden.

Die Terminvergabe soll künftig genau beobachtet werden und bei erneut auftretenden Engpässen ein Alarmierungsplan in Kraft treten, bei dem ebenfalls Mitarbeiter auf freiwilliger Basis zum Einsatz kommen. Eine "Bugwelle", die zu den langen Wartezeiten auf einen Termin geführt hatte, soll erst gar nicht aufkommen können.

Für einen dauerhaften stabilen Betrieb des Dienstleistungszentrums müssen laut Verwaltung vier zusätzliche Stellen eingerichtet werden. Damit läge die Stellenzahl insgesamt bei 125,5 Stellen.

Das 2015 durch die Umstellung und Zentralisierung der Bürgerdienste angenommene Einsparpotenzial von 1,2 Millionen ist Andreas Leinhaas, Leiter des Personal- und Organisationsamtes, zufolge zur Hälfte realisiert worden. 600 000 Euro seien seit 2015 pro Jahr eingespart worden. "Wäre nicht auf das neue System umgestellt worden, hätten wir beim selben Arbeitsaufwand einen Personalaufwand von 136,2 Stellen", erklärte Leinhaas. Trotz aller berechtigten Kritik sei das Dienstleistungszentrum "besser als sein Ruf". Mit dem OB und Bürgeramtschef Günter Dick ist er sich einig: "Wir sind zuversichtlich, dass es mit einer noch notwendigen Personalverstärkung und den in Auftrag gegebenen Konzepten gelingen wird, dauerhaft einen guten und wirtschaftlichen Service anzubieten".

In Kürze soll der viel zu enge Wartebereich im Dienstleistungszentrum erweitertet werden. Er soll statt bislang 70 künftig 170 Menschen Platz bieten. Für die Erweiterung soll die davor liegende Passage gesperrt werden.

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