Winterdienst in Bonn Bonnorange sieht sich für Frostperiode ausreichend gerüstet

Bonn · Der Winter kann kommen: Bonnorange hat seinen Fuhrpark aufgerüstet und für Salznachschub gesorgt. Doch nicht überall sorgt das Unternehmen für gestreute Wege. Auch die Bürger stehen beim Winterdienst in der Pflicht.

 Ein Radfahrer fährt bei Schneeregen durch Bonn.

Ein Radfahrer fährt bei Schneeregen durch Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

In manchen Gegenden wie der Eifel hat es schon geschneit. In Bonn könnte das bei sinkenden Temperaturen bald auch soweit sein. Bonnorange sieht sich gut gerüstet für alle Eventualitäten: 22 aufgerüstete Fahrzeuge warten nach eigenen Angaben auf den Winterdiensteinsatz, und das Entsorgungsunternehmen hat seine Salzreserven aufgefüllt.

1100 Tonnen Salz in den Lagern

„Insgesamt 1100 Tonnen Salz sind an den Standorten von Bonnorange eingelagert, sowie zwei Soleanlagen mit insgesamt 16.000 Litern Fassungsvermögen stehen bereit“, teilt Sprecher Jérôme Lefèvre mit. „Auch eventuell benötigter Nachschub ist vertraglich gesichert.“ Auf Wetterumschwünge könne mittels Rufbereitschaft schnell reagiert werden. Außerdem würden täglich zwischen 4 und 22.30 Uhr Kontrollfahrten durchgeführt, sobald die Temperatur am Gefrierpunkt kratzt. „Sollte es nachts durchschneien, bleibt der Dienst rund um die Uhr im Einsatz.“

Priorität haben dabei laut Lefèvre „verkehrswichtige Wege“: Ortsdurchfahrten wie die Reuterstraße, Krankenhauszufahrten und Steigungsstrecken wie Pützchens Chaussee Richtung Holtorf und die Zufahrt zum Heiderhof. Auch Brücken sind glätteanfällig und haben Vorrang vor kleineren Straßen. Wichtig ist aber, dass Bonnorange nicht alleine verantwortlich ist: Für Hauseingänge, Gehsteige und Bushaltestellen sind zwischen 7 und 20 Uhr – an Sonn- und Feiertagen ab 9 Uhr – die Anwohner zuständig.

In der Regel reicht dafür in Bonn das Schneeschippen – zumal der Einsatz von Streusalz auf den Gehwegen aus Umweltgründen nur in Ausnahmefällen erlaubt ist. Kurios, denn Bonnorange streut selbst. Man sei aber bedacht, „so wenig Salz wie möglich“ zum Einsatz zu bringen, sagt Lefèvre. In den Fahrzeugen werde das Salz mittels Computertechnologie sparsam eingesetzt, außerdem sei das Personal geschult.

170 Einsatzfahrzeuge

Bonnorange hatte beim Start 2013 exakt 128 Einsatzfahrzeuge, inzwischen sind es 170. „Seit dem schweren Winter von 2013/2014 haben wir in der Beschaffung kontinuierlich auf solche Fahrzeuge gesetzt, die sich für verschiedene Zwecke umrüsten lassen, um einen Fuhrpark zu haben, der das ganze Jahr hindurch einsetzbar ist“, erklärt Lefèvre. Der besagte Winter „war sehr herausfordernd“, sagt er, ebenso wie der von 2018/2019.

Das können die Bürger tun: Bei Schneefall nicht die Straßen zuparken, damit die Fahrzeuge durchkommen, und diese nicht durch gewagte Überholmanöver behindern. Bonnorange empfiehlt für die Gehwege Sand, Lava oder – als wiederverwendbares Material – Splitt. Beim Schippen sollte man den Schnee an den Bordstein schieben, nicht auf die Straße.

Auch die Biotonne sollte winterfest sein, also frostfrei untergestellt sein. Da warme Abfälle Kondenswasser bilden kann, das dann gefriert, sollte nur Abgekühltes weggeworfen werden. Am besten wickelt man Bioabfälle in Zeitungen oder Küchenkrepp ein. Und damit der Inhalt der Tonne nicht am Boden festfriert, sollte man diesen mit Papier oder zerkleinerten dünnen Zweigen auslegen.

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