Stadt prüft Alternativen zum Kettelerplatz Wo kommt der Trimm-Dich-Pfad in Dransdorf hin?
Dransdorf · Die CDU konnte sich mit ihrem Antrag, Fitnessgeräte am Kettelerplatz in Dransdorf aufzustellen, in der Bonner Bezirksvertretung nicht durchsetzen. Nun soll die Verwaltung ergebnisoffen prüfen, wo ein Trimm-dich-Pfad im Ortsteil entstehen könnte.
Die Bonner Kommunalpolitiker wollen Fitnessgeräte für einen sogenannten Trimm-dich-Pfad in Dransdorf aufstellen. Die Grundidee fußt auf einem Antrag der CDU, der in der jüngsten Bezirksvertretung auf der Tagesordnung stand. Die CDU-Bezirksverordnete Nicole Bonnie hatte ausgeführt, dass der zentral gelegene Kettelerplatz als grüne Oase aus Sicht ihrer Fraktion der richtige Ort sei, um einige Fitnessgeräte in Randlage aufzustellen. Die Anschaffung und das Aufstellen ließen sich aus der Sportstättenförderpauschale des Landes finanzieren. Aus diesem Topf stehen dem Bonner Stadtsportbund 500.000 Euro zur Verfügung. Unter dem Titel „Moderne Sportstätte 2022“ will NRW dem Sport zu Auftrieb verhelfen. Die Pauschale ist gekoppelt an ein Angebot im Freien.
Bonnie erklärte, der Kettelerplatz liege zentral und gut erreichbar. Felix Alexander Cassel von der AfD, der das Ansinnen unterstützte, hält die Wahl des Ortes ebenfalls für sinnig, denn dort träfen Alt- und Neu-Dransdorf aufeinander. Auch der Parteilose Thomas Fahrenholtz, die FDP und Rheingrün unterstützten den Antrag.
Bedenken von SPD und Grünen
Eine Mehrheit fand sich dennoch nicht für diesen Standort. Stattdessen soll die Verwaltung nun auf Wunsch der politischen Mehrheit ergebnisoffen prüfen, wo im Ort solche Fitnessgeräte aufgestellt werden könnten. Sabrina Lipprandt von der SPD begründete ihre Haltung auch mit den Vandalismusschäden, die immer mal wieder am Kettelerplatz zu beobachten seien. Rolf Beu (Grüne) gab zu bedenken, dass der Platz, auf dem Ortsfeste wie die Kirmes stattfänden, als „grüne Lunge von Dransdorf“ möglicherweise nicht der Ort als Trimm-dich-Pfad geeignet sein könnte. Doch hieß es in der Sitzung vonseiten der Befürworter, es sei nicht an den Ausbau zu einem Fitnesspark gedacht worden, sondern um das Installieren von zwei oder drei Geräten.
Die Verwaltung selbst hatte in ihrer Stellungnahme ausgeführt, dass die Randbereiche am Kettelerplatz möglicherweise nicht ausreichend groß für einen Trimm-dich-Pfad sein könnten. Das wäre durch das Sport- und Bäderamt zu prüfen, das nach dem jetzt gefassten Entschluss noch manch anderen Ort auf Verträglichkeit abklopfen darf.
800 Meter Fitness-Trail an der Uniklinik
Die Tradition der Trimm-dich-Pfade stammt aus den 1970er-Jahren und diente der körperlicher Ertüchtigung der Bürger. Sie lebt in diesen Tagen wieder auf, wird allerdings nicht ganz unkritisch gesehen. Die alten Pfade sind in Teilen Deutschlands über die Jahre in einem schlechten Zustand. Nicht überall lässt sich mehr nachvollziehen, ob das Interesse der Bürger nachgelassen hat und die Fitnessgeräte deshalb verkamen oder umgekehrt.
Im vergangenen Jahr haben die Bonner Uniklinik (UKB), der Deutsche Turnerbund und die Krankenversicherung Barmer angekündigt, auf dem UKB-Gelände auf 800 Metern eine Laufstrecke mit Übungsstationen zu errichten und die Kosten gemeinsam zu übernehmen, einen Trimm-dich-Pfad also, der – etwas moderner klingend – als Fitness-Trail angekündigt wurde. Wie der UKB-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Holzgreve auf Nachfrage berichtete, ist der Bau schon im Gange: „Der UKB-Fitnesspfad auf dem Venusberg befindet sich derzeit kurz vor der Fertigstellung und wird voraussichtlich Mitte Juni eröffnet.“