Kirchenmusiker und Theologe ist tot Bonner Münster trauert um Wolfgang Bretschneider

Bonn. · Sein Leben war mit dem Bonner Münster und seiner Orgel verwoben. Nun ist der Kirchenmusiker Wolfgang Bretschneider mit 79 Jahren gestorben.

 Er war Priester und Musiker: Wolfgang Bretschneider.

Er war Priester und Musiker: Wolfgang Bretschneider.

Foto: Ronald Friese

Das Münster war ein Zentrum seines Lebens. Schon mit 13 Jahren saß der junge Wolfgang Bretschneider auf auf Orgelbank des Gotteshauses, um das Orgelspiel zu erlernen. Aus dem Knaben wurde ein Virtuose, doch einer der uneitlen Art: Bretschneider stellte sein musikalisches Talent immer ganz in den Dienst des Glaubens und der Kirche. Für ihn, der 1967 durch Josef Kardinal Frings im Kölner Dom die Priesterweihe empfing, waren Musik und Glaube untrennbar verbunden. Am frühen Freitagmorgen ist der Bonner Priester und Kirchenmusiker im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. „Er verband das Orgelspiel auf unübertreffliche Weise mit seiner priesterlichen Sendung zu einer viele Menschen berührenden und überzeugenden christlichen Verkündigung“, würdigte Stadtdechant und Münsterpfarrer Wolfgang Picken Bretschneiders Wirken.

Geboren am 7. August 1941 in Dortmund, wuchs Bretschneider in Bad Godesberg auf, studierte in Bonn und München Philosophie, Musikwissenschaft, Pädagogik und natürlich Theologie. Hier gehörte unter anderem Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., zu seinen Professoren. Bretschneider selbst lehrte an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Köln. Bereits 1969 war er in die Priesterausbildung des Collegium Albertinum in Bonn berufen worden. Zuletzt hatte er eine Honorarprofessor für Kirchenmusik im Fach Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Bonner Universität inne. Darüber hinaus war er ein international gefragter Organist, blieb aber auch in seiner geliebten Heimatkirche, dem Bonner Münster, präsent. So leitete er viele Jahre die 1985 gegründete Münster-Schola, und in großen Hochämtern unterstützte er den Münsterorganisten Markus Karas.

Sein Wissen um das Zusammenspiel von Musik und Liturgie war weit über Bonn hinaus gefragt. Für die Deutsche Bischofskonferenz verantwortete er die musikalische Ausgestaltung vieler kirchlicher Großereignisse wie Katholikentage und Papstbesuche. Auch an dem neuen Gotteslob hat er maßgeblich mitgewirkt. 2003 empfing er das Bundesverdienstkreuz.Im Bonner Münster, wo er seit 1997 als Subsidiar wirkte, wird Monsignore Bretschneider nun auch seine letzte Ruhestätte finden. Er wird fehlen. Als Musiker, als Theologe und als Mensch. 

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