Zunahme auch bei Corona-Fällen Zahl der Grippe-Erkrankungen steigt in Bonn stark an

Bonn · Nach der Welle von RS-Virus-Erkrankungen bei Kleinkindern nehmen nun auch die Grippe-Fälle in Bonn zu. Außerdem meldet die Stadt steigende Zahlen bei Corona-Infektionen.

Die Influenza breitet sich derzeit in Bonn aus.

Die Influenza breitet sich derzeit in Bonn aus.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Wie in ganz Deutschland steigen derzeit auch in Bonn die Fälle von Grippe, auch Influenza genannt. „In der aktuellen epidemiologischen Lage ist auffällig, dass nach der RS-Virus-Welle der Kleinkinder aktuell von einer Influenzawelle ausgegangen werden kann“, sagte Barbara Löcherbach, Sprecherin der Stadt Bonn am Mittwoch. Vergangene Woche seien 138 Meldungen von Influenza registriert worden, insgesamt waren es seit dem 1. September 361 Meldungen.

Um Ausbrüche zu verhindern, wurden die Krankenhäuser laut Löcherbach sensibilisiert, bei schweren Atemwegsinfekten Corona- und Influenzatests zu machen. Die Infektionslage an der Uniklinik Bonn (UKB) entspricht laut einer Sprecherin in etwa dem Bundestrend: Laut dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts machte der Influenza-Anteil unter den Atemwegsviren in untersuchten Proben in der Woche vom 28. November bis 4. Dezember 51 Prozent aus. Die Werte liegen dem Bericht zufolge aktuell über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen.

Welches Virus die Kinder haben, ist aus Sicht der Praxen, die die Symptome ihrer Patienten ambulant behandeln, nicht wichtig, sagt Axel Gerschlauer, Bonner Kinderarzt und Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein. „Aus den Krankenhäusern höre ich, dass vor allem Influenza grassiert. Bei den Kleinen ist es weiterhin das RS-Virus“, sagt Gerschlauer. Auch bei seinen Patienten mit Atemwegsinfekten vermutet er einen hohen Influenza-Anteil.

Auch Coronazahlen steigen in Bonn

Die Coronazahlen steigen derzeit nach Angaben der Stadt ebenfalls: Am Mittwoch wurden 636 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen gemeldet, die Inzidenz lag bei 191,6. Ausbrüche mit mindestens drei zusammenhängenden Fällen gibt es aktuell im UKB und Helios-Klinikum sowie in den Senioreneinrichtungen Haus Rosental, Theresienau, Bethanien e.V. und Haus Elisabeth. Aus Schulen und Kitas wurden 107 Fälle gemeldet.

Laut Stadtsprecherin Löcherbach liegt der Anstieg zum einen daran, dass gerade wegen saisonaler Erkältungen mehr Corona-Tests gemacht werden. Aber auch eine zunehmende Viruslast im bundesweiten Corona-Abwassermonitoring deute auf „die Anfänge der erwarteten Winterwelle“ hin. Aus Sicht der Verwaltung sind aktuell keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, weil die Bevölkerung im Vergleich zu früheren Wellen durch Impfungen oder Infektionen immunisiert ist.

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