Mediziner und Wissenschaftler ausgezeichnet Herausragende Leistungen für die Krebsbekämpfung

Bonn: Deutsche Krebshilfe ehrt Wissenschaftler · Die Geigerin und Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Anne-Sophie Mutter, zeichnet Mediziner und Wissenschaftler aus, die sich auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung hervorgetan haben.

 Verleihung Deutsche Krebshilfe Preise  Anne-Sophie Mutter überreicht den Preis an Agnes Glaus

Verleihung Deutsche Krebshilfe Preise Anne-Sophie Mutter überreicht den Preis an Agnes Glaus

Foto: Benjamin Westhoff

Anne-Sophie Mutter, weltbekannte Geigerin und seit 2021 Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, zeichnete am Montag im Alten Rathaus herausragende Mediziner und Wissenschaftler aus, die sich auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung hervorgetan haben.

Die Diagnose kommt meist vollkommen überraschend und ist immer ein Schock: Rund 510.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Krebs. Zwar haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Nichtsdestotrotz nimmt die Zahl der Krebsneuerkrankungen kontinuierlich zu und stellt das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen.

1974 in Bonn von Mildred Scheel gegründet, fördert die Deutsche Krebshilfe Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Sie ist heute der wichtigste private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung in Deutschland. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ arbeiten derzeit rund 110 Beschäftigte in der Buschstraße.

Die Preise wurden coronabedingt für die Jahre 2020, 2021 und 2022 verliehen. Erstmals überreichte Mutter zudem die Krebshilfe-Medaille Medaille. Mit dieser Auszeichnung soll das Engagement von Patienten für Patienten hervorgehoben und gewürdigt werden. Sie geht an Maria Haß: Damit lenkte Mutter den Blick auf deren langjährige Arbeit in der Patientenorganisation Deutsche Ilco e. V. – Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige. Die heute 68-jährige Sozialpädagogin hat seit einer Erkrankung 1976 selbst einen künstlichen Darmausgang.

Wegweisender Einsatz

„Die Deutsche Krebshilfe zeichnet Maria Haß aus, weil sie sich in einem überaus hohen Maße für die Belange von Patientinnen und Patienten einsetzt. Sie hat sich dabei wegweisend eingesetzt, sowohl bei der Deutschen Ilco als auch im Nationalen Krebsplan des Bundesministeriums für Gesundheit, aber auch im Fachausschuss Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat der Deutschen Krebshilfe“, so Anne-Sophie Mutter.

Die Krebs-Selbsthilfe und Patientenvertretung haben einen hohen und wichtigen Stellenwert für die Deutsche Krebshilfe. Aus diesem Grund entschlossen wir uns in diesem Jahr, künftig jährlich eine Auszeichnung für besonderes Engagement von Patienten für Patienten zu vergeben“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Die weiteren Preisträger: Dr. Agnes Glaus (2020) für die Entwicklung der onkologischen Pflege und Betreuung krebskranker Menschen; Professor Claus Rödel (2021) für seine Leistungen auf dem Gebiet der Strahlentherapie; Dr. Martina Pötschke-Langer (posthum) und Professor Dr. Hermann Brenner (2022) für ihre wichtigen Beiträge im Bereich der Krebsprävention sowohl in der Forschung als auch auf gesundheitspolitischer und öffentlicher Ebene.

Für Oberbürgermeisterin Katja Dörner ist die erfolgreiche Arbeit der Deutschen Krebshilfe ein gutes Beispiel für den nationalen und internationalen Ruf, den Bonn in Forschung und Wissenschaft genießt. „In Medizin und Pharmazie hat Bonn einen hohen Stellenwert als Forschungsstandort. Durch unsere Infrastruktur ist hier ein gutes Klima für medizinisches Forschen entstanden“, betonte sie.

Im kommenden Jahr wird die Deutsche Krebshilfe erneut den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Förderung innovativer Forschungsvorhaben legen.

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