Eine Band mit großem Spenderherz Bonner Band Mr. Bones spielt für Spenden

Bonn · Mr. Bones läuft immer vor Weihnachten zu Hochform auf und sammelt für gemeinnützige Organisationen. Nicht nur deshalb ist Mr. Bones eine etwas andere Band.

 Die Mitglieder von Mr. Bones: (von links) Christian Wilcke, Rüdiger Jungfer, Stephan Christodaro, Thomas Schmitz und Susanne Jungfer.

Die Mitglieder von Mr. Bones: (von links) Christian Wilcke, Rüdiger Jungfer, Stephan Christodaro, Thomas Schmitz und Susanne Jungfer.

Foto: Benjamin Westhoff

In der Armada der vielen Coverbands sind sie ein seltener Ausreißer. Mr. Bones heißt die Bonner Band, und sie spielt größtenteils eigene Songs, gesungen in Englisch. Zwar in der klassischen Rock-Besetzung mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug, aber dennoch mit besonderem Folk-Einschlag. Dafür sorgt vor allem die Geige, die Susanne Jungfer spielt und damit eine besondere Note in die Songs bringt.

Auch in weiterer Hinsicht ist die Band anders, die es seit 1999 gibt und die 2017 ihre zweite CD „Back to the Bones“ produziert hat. Denn so viele Konzerte sind es nicht, die sie geben. „Acht bis zehn sind es etwa im Jahr, und dazu kommt unsere Teppichtour“, sagt Sänger Rüdiger Jungfer. So nennt die Gruppe es, wenn sie, statt im Probenraum zu spielen, in die Bonner City zieht und dort auf einem Teppich unplugged und unangemeldet Musik macht, bis das Ordnungsamt kommt.

Doch darum soll es hier nicht gehen, sondern um das Benefizkonzert, das die Gruppe jedes Jahr vor Weihnachten gibt - früher in ihrem Probenraum, inzwischen in der Kirche für Bonn, die in der Christian-Lassen-Straße in Buschdorf steht. Dort gibt es dann nach dem letzten Song für die 160 Zuhörer noch eine Blindversteigerung von hübsch verpackten Geschenken, die die Musiker übers Jahr gesammelt haben. „Dabei ist es immer unser Ziel, so viele Spenden wie möglich zu sammeln“, sagt Jungfer. „Wir organisieren diesen Benefiz-Konzert-Abend vom Essen bis zum Getränkeverkauf komplett selbst und auf eigenes Risiko.“

Überschüsse werden gespendet

Und seit Beginn spendet Mr. Bones alle Überschüsse, keine Veranstaltung ist bisher in die roten Zahlen gerutscht. Im vorigen Dezember kam auf diese Weise ein (durch die Bandkasse aufgerundeter Betrag) von 2750 Euro Euro zusammen. Davon erhielten 1000 Euro die Organisation Ärzte ohne Grenzen, und 1750 Euro gehen an Robin Good, den gemeinsamen Familienfonds von Caritas und Diakonie. „Für Robin Good haben wir auch auf der Zehn-Jahres-Gala im November 2017 im GOP Varieté ohne Gage gespielt“, erzählen die Bandmitglieder.

Damit beweisen die fünf Hobbymusiker ein großes Herz und haben viel Spaß dabei. Vor allem an der Blindversteigerung, die einst aus einem „Asi-Wichteln“ entstanden ist. Unter dem Geschenkpapier kann sich dann eine CD-Sammlung, Haushaltsgeräte oder Kinderkleidung verbergen.

„So wechselt auch schon mal eine Tüte Popcorn für 30 Euro den Besitzer, oder ein Auftritt der Band wird für 444,44 Euro ersteigert“, berichtet Jungfer. Die fünf Bandmitglieder können dabei auf viele freiwillige helfende Hände aus dem Familien- und Freundeskreis zurückgreifen, die Theke, Tür und den Rest für diesen Abend organisieren.

Geklärt werden muss nur noch eines: Nämlich, wie es zum Namen der Band kam. Er bezieht sich auf mrbones-bonn.deden Roman „Timbuktu“ des US-Autors Paul Auster. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Hundes. Und der trägt den Namen Mr. Bones.

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