Sparmaßnahmen Bonner Bezirksbüros sollen schrumpfen

BONN · An den vier Bezirksverwaltungsstellen in Bonn, Beuel, Bad Godesberg und Hardtberg ließe sich jährlich gut eine halbe Million Euro an Personalkosten einsparen. Das geht aus der Organisationsuntersuchung in den Bezirksverwaltungsstellen hervor, die in den Märzsitzungen in den jeweiligen Bezirksvertretungen besprochen werden sollen.

Die Leiter des Verwaltungsstellen, die Mitarbeiter sowie die Bezirksbürgermeister wurden in den Prozess eingebunden, heißt es. Bei der Organisationsüberprüfung habe sich herausgestellt, dass das Aufgabenspektrum der einzelnen Bezirksverwaltungsstellen zwar weitgehend deckungsgleich, sei, die Personalausstattung aber "nicht unerheblich" differiere.

Der Stadtbezirk Bad Godesberg verfügt über 8,25 Vollzeitstellen, Hardtberg als kleinster Stadtbezirk über acht, Beuel über 6,9 und Bonn über sechs Vollzeitstellen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind in den vier Bezirksverwaltungsstellen also insgesamt 29,15 Vollzeitstellen besetzt. Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse seien aber lediglich 19 "bedarfsgerecht".

Eine Reduzierung um 10,15 Vollzeitstellen bedeuten eben jede 500.000 Euro, die sich pro Jahr einsparen ließen, heißt es in dem Papier. Da betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind, können die Personalkosteneinsparungen nur sukzessive durch Verlagerung bei freiwerdenden Stellen, Umsetzungen auf andere Stellen beziehungsweise altersbedingtes Ausscheiden von Mitarbeitern erreicht werden.

Und so soll die Besetzung der Verwaltungsstellen in Zukunft aussehen: Bonn 4,5 Stellen, Bad Godesberg 5,5, Beuel fünf und Hardtberg würde halbiert auf vier Stellen. Es seien zwar jede Menge Aufgaben, die die Mitarbeiter der einzelnen Bezirksverwaltungsstellen übernehmen, das meiste von dem seien aber freiwillige Aufgaben, etwa die Organisation von Veranstaltungen, Ausstellungen in den Rathäusern oder die Versendung von Gratulations- und Weihnachtsgrüßen. Gesetzlich tatsächlich gefordert sei die Vor- und Nachbereitung von Bezirksvertretungssitzungen, Aufgaben des Haushallts- sowie Vergabewesens, die Postbearbeitung und die Gefährdungsüberprüfung bei Veranstaltungen.

Das Einsparungspotenzial wird in einem ausführlichen Überblick dargelegt. Beispiele:

  • 17 500 Euro macht etwa der jährliche Sessionsauftakt am 11.11. in der Endenicher Springmaus aus. Den Vorschlag der Verwaltung, diese Aufgabe an den Festausschuss Bonner Karneval weiter zu geben, hat der Bonner Bezirksbürgermeister Helmut Kollig bereits abgelehnt.
  • 75.000 Euro Einsparpotenzial brächte es, wenn die Poststelle in Bad Godesberg aufgegeben würde und die Aufgaben zentral im Stadthaus mit übernommen würden. Annette Schwolen-Flümann, Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirkes Bad Godesberg, ist laut Unterlage mit diesem Vorschlag einverstanden.
  • 37.000 Euro kostet es, Bürgern bei Alters- und Ehejubiläen zu gratulieren. Kompromissvorschlag: In Zukunft soll es nur noch Karten zur Goldhochzeit und an 90- und 95-Jährige geben.
  • 63.500 Euro kostet die Pflege der Städtepartnerschaften von Bonn, Beuel und Bad Godesberg. Wenn die Partnerschaftskomitees dies übernehmen würden, könnte das Geld eingespart werden.
  • 37.500 Euro veranschlagen die Prüfer für die Organisation für das Weinfest und Derletalfest im Stadtbezirk Hardtberg. Vielleicht ließen sich andere Träger finden, heißt es.
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