Kreisel an der B9 Bonner Designer holt sich mit Skulpturen-Idee eine Abfuhr

BONN · "Bürger gestalten ihre Stadt": Dieses Motto hatte Hans-Peter Callsen im Kopf, als ihm eine Idee für eine Skulptur kam, die auf dem Kreisel an der Bundeskunsthalle auf der B9 stehen könnte. Diesen will auch die Stadt in geeigneter Weise verschönern.

Also ging Callsen ins Stadthaus und erkundigte sich nach der geplanten Ausschreibung. Doch dann lief die Sache irgendwie nicht mehr so gut, findet der Bonner Designer. "Denn mein grundsätzliches Engagement ist dann sehr abweisend behandelt worden. Ich habe keine Partizipation, sondern Ausgrenzung erfahren."

Vielleicht gefiel die Idee einfach nicht, mag man einwenden. Bei dem Modell handelt es sich um eine zehn Meter hohe Kugelfontaine aus Eisen und Buntmetallen, die eine Anlehnung zu "Rhein in Flammen" darstellen soll. Oder eine "eruptive Farbexplosion", wie Callsen die Konstruktion mit den vielen runden Formelementen beschreibt. "Gotterfunken" hat er das Werk getauft. Es sei von Autofahrern schnell erfassbar, aber andererseits nicht so spektakulär, dass es vom Verkehr ablenke. Und der Durchblick auf den Verkehr sei auch noch gegeben.

Auf die Zusicherung aus dem Stadthaus, man werde sich melden, wartete Callsen aber vergeblich. Ein Anruf sollte Klarheit bringen. Doch dann habe die Mitarbeiterin im Planungsamt erklärt, die Vergabe sei so gut wie entschieden und Callsen solle die Sache auf sich beruhen lassen.

Denn Stadt und die privaten Anlieger hätten sich schon anderweitig geeinigt. "Auf die Nachfrage, auf welcher Rechtsgrundlage die Vergabe stattfand, habe ich keine befriedigende Antwort erhalten."

Die Stadt teilte lediglich mit: Callsens Bitte sei mit den Anliegern erörtert worden. "Leider muss ich Ihnen als Ergebnis mitteilen, dass diese kein Interesse gezeigt haben, mit Ihnen in Kontakt zu treten." Statt dessen: "Man sei bereits in Gespräche mit namhaften Künstlern."

Für den Bonner Designer ist das kein glückliches Vorgehen: "Ich hätte mich gern einem öffentlichen Auswahlverfahren gestellt, und eine Ablehnung wäre für mich kein Problem gewesen", sagt er. Dass man sein Engagement auf diese Art ins Leere laufen ließ, empfindet er als ärgerlich. "Mein Resümee ist, dass die Stadt Bonn in den Bereichen, wo Bürger mitgestalten könnten, nicht zur Teilnahme ermutigt."

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