Nachhaltig und ressourcenschonend Bonner erfinden den ökologischen Maibaum

Bonn · Maibaumstellen kann ganz schön anstrengend sein und kostet einen Baum das Leben. Wie es anders geht, zeigt ein Exemplar am Rheinufer an der Nordbrücke.

Es ist so weit. Der Öko-Trend ist auch bei den Maibäumen angekommen, denn in diesem Jahr haben sich einige Maibaumsteller für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Variante entschieden, statt eine abgeholzte Birke an Straßenlaternen, Fallrohre, Balkone oder Fahnenmasten zu binden. Jeder, der schon einmal einen Maibaum gestellt hat, kennt den logistischen Aufwand, der hinter dieser geheimen Mission im Zeichen der Liebe zu nachtschlafender Zeit steckt:

Das passende Transportmittel und freiwillige Helfer organisieren;

einen Baum im Wald aussuchen und fällen;

3. den Baum aus dem Wald schleppen;

4. das Holzherz aussägen;

5. den Baum mit wasserfesten Kreppbändern schmücken;

6. den Baum aufstellen.

Besagte Herren haben manche Schritte schlicht umgangen. Sie haben einfach schon stehende Bäume mit Holzherzen und bunten Kreppbändern geschmückt - ohne gefährliche Fällaktionen oder nächtliches Baumschleppen.

Ein Exemplar dieser Öko-Maibäume steht am Bonner Rheinufer vor der Nordbrücke. Kein Einzelfall, auch in der Altstadt finden sich diese Bäume. Unwichtig scheint dabei die Baumart. Geschmückt werden nicht nur klassische Birken, sondern auch andere Laubbäume. Bleibt nur zu hoffen, dass die Herzdamen auch diese Variante würdigen und ihrem Liebsten nicht Bequemlichkeit oder gar Faulheit unterstellen. Mit dieser neuen Variante des Brauchtums entfällt auch das Abholen und Entsorgen der Birke am Ende des Wonnemonats. Ob es für das Abschmücken von Buche, Eiche oder Pappel auch den obligatorischen Kasten Bier gibt?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort