Einsatz für Flüchtlinge Bonner Erklärung zu Moria

BONN. · Kirchen und Politik finden bei einem Treffen am Freitag einen Konsens. Sie wollen die Bereitschaft Bonns bekräftigen, Flüchtlinge aus dem griechischen Moria aufzunehmen. Einstimmig fällt der Beschluss der Fraktionen nicht.

 Flüchtlinge aus Moria: Stadt und Kirchen wollen eine Erklärung abgeben, dass Bonn bereit ist, Flüchtlinge aufzunehmen. Foto: dpa

Flüchtlinge aus Moria: Stadt und Kirchen wollen eine Erklärung abgeben, dass Bonn bereit ist, Flüchtlinge aufzunehmen. Foto: dpa

Foto: AP/Petros Giannakouris

Die Stadt Bonn wird in Absprache mit katholischer und evangelischer Kirche eine gemeinsame Erklärung formulieren, mit der sie ihre Bereitschaft signalisiert, Geflüchtete aus Moria aufzunehmen. Das ist Ergebnis eines Treffens mit Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Freitagnachmittag, zu dem ihn Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche am Mittwoch eingeladen hatten.

Laut Pressemitteilung des Stadtdekanats habe Stadtdechant Wolfgang Picken diesen Vorschlag unterbreitet, „um die nötige Solidarität mit den obdachlosen Geflüchteten nach dem verheerenden Brand auf Lesbos zum Ausdruck zu bringen“. Der OB sei dem gefolgt. Sridharan habe geäußert, dass man angesichts der Bilder aus dem griechischen Moria nicht anders könne, als zusätzliche Unterstützung durch die Aufnahme von Flüchtlingen anzubieten. Der evangelische Superintendent Dietmar Pistorius erklärte: „Ich bin sehr zufrieden, dass es uns gelungen ist, eine deutliche Mehrheit in Politik und Stadt für den Einsatz für die Geflüchteten zu gewinnen.“ An dem Treffen hatten neben Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider und Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher auch Sprecher aller Ratsfraktionen teilgenommen. Bis auf zwei Fraktionen hätten alle weiteren einer zusätzlichen Erklärung zugestimmt, heißt es in der Presseerklärung.

Unverständnis zeigte der Bürger Bund Bonn für die Forderung der Kirchen. „Bonn hat nach der Erklärung des Oberbürgermeisters in der letzten Sitzung des Stadtrats am 7. September 2020 seine Aufnahmequote gemäß Integrationsschlüssel mit 140 Prozent bereits heute übererfüllt und leistet damit weit mehr als fast alle Städte“, teilte BBB-Fraktionschef Marcel Schmitt mit.

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