8000 Bäume für den Kottenforst Bonner Familien pflanzen junge Eichen auf der Waldau

Bonn · 160 Naturfreunde aus Bonn - unter ihnen OB Sridharan - pflanzten am Freitagnachmittag in der Waldau hunderte kleine Eichen. Bis März sollen so überall im Kottenforst insgesamt 8000 neue Bäume gepflanzt werden.

 Oberbürgermeister Ashok Sridharan gräbt, Marco Westphal (l.) hält das Bäumchen bereit.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan gräbt, Marco Westphal (l.) hält das Bäumchen bereit.

Foto: Niklas Schröder

160 Naturfreunde zogen am Freitagmittag in die Waldau und verpflanzten hunderte kleine Eichen. Unter ihnen war auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der sich für klimaneutrale Energie aussprach. Nicht weit vom Haus der Natur verteilten sich die kleinen Grüppchen, mit Gießkanne, Spaten und Setzlingen bewaffnet, über die komplette Waldlichtung.

"Ein tolles Bild oder?", fragte Marco Westphal. Der Geschäftsführer der Stadtwerke freute sich über die "gelungene Aktion". "Klimaschutz ist ja das Thema unserer Zeit und deswegen sollte man nicht nur reden, sondern auch etwas tun", findet er. Es sei bereits die zwölfte Baumpflanzaktion, die die Stadtwerke veranstalten würden. "Bis März 2020 sollen überall im Kottenforst insgesamt 8000 neue Bäume gepflanzt werden", versprach Westphal. Die Anleitung hierzu hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald übernommen. Christoph Rullmann (46) zeigte sich begeistert: "Was gibt es Schöneres, als eine Veranstaltung bei der Menschen gemeinsam etwas für die Natur tun", sagte der Bundesgeschäftsführer.

Lichtungen sind Auswirkungen vom Borkenkäfer

Unterstützung beim Baumpflanzen gab es von Stadtförster Sebastian Korintenberg (39) und seinem Team, bestehend aus Benjamin Bach (18), Carolin Kirsch (18) und Eva Mayer (42). "Wir haben jetzt mit den vielen Lichtungen im Wald eine gute Chance, da die jungen Stieleichen viel Licht zum Wachsen brauchen", erklärte der Förster. Die Lichtungen seien Auswirkungen vom Befall des Borkenkäfers, berichtetet er. Nun könne man "klimastabilere Bäume" pflanzen, so Korintenberg. "Stieleichen kommen mit wenig Wasser aus und verkraften die Wärme besser - Wir sorgen also für die Zukunft vor", erklärte der Förster.

Bevor die fleißigen Helfer aber etwas für die Zukunft tun konnten, gab er eine Einweisung. Zur Frage, wie man denn einen Baum richtig pflanzt, hatte der Förster ein paar Tipps. "Das Grüne muss immer nach oben und die Wurzel sollte am Ende komplett im Boden sein", erklärte er. Dafür müsse man, so Korintenberg, ein eineinhalb Spaten tiefes Loch ausgraben. "Wenn das Loch tief genug ist, hält man die Wurzel hinein und krümelt vorsichtig die gelockerte Erde wieder drauf."

Kleine Eichen bekamen Namensschildchen

Danach sollte man die Erde "ordentlich festtreten". Um festzustellen, dass die Pflanze auch wirklich im Boden sitzt, gibt es noch einen guten Test, wie er weiß. "Wenn man an der Pflanze kräftig zieht und sie nicht gleich wieder aus dem Boden kommt, dann sitzt sie fest in der Erde", erklärte der Förster. "Ach ja, das Gießen nicht vergessen". Für die kleinen Eichen gab es Namensschildchen, damit die Naturfreunde auch ihre Bäume beim nächsten Spaziergang wiederfinden.

Unter ihnen war auch Holger Burkhardt (46). Er ist mit seinen zwei Söhnen in den Kottenforst gekommen und beobachtet gerade wie die Kinder das Loch ausheben. "Ich finde es gut, dass man die Leute in die Natur bringt - Man kann ja nur das schützen und erhalten, was man kennt", sagte er. So sah es auch Sabine Hellmann: "Ich finde das hier gut für den Naturschutz", sagte sie.

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