Hilfe bei den Waldbränden in Frankreich Bonner Feuerwehrleute kämpfen bei 40 Grad gegen Feuersbrunst

Bonn/Bordeaux · Kurz nach ihrer Ankunft in der Gironde kämpfen Bonner Feuerwehrleute bereits gegen die Flammen in der Region südlich von Bordeaux. Dabei macht ihnen die Hitze zu schaffen.

 Wie eine Schnur: Das von der Feuerwehr der Gironde-Region SDIS 33 zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine Luftaufnahme eines Brandes in der Nähe von Saint-Magne.

Wie eine Schnur: Das von der Feuerwehr der Gironde-Region SDIS 33 zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine Luftaufnahme eines Brandes in der Nähe von Saint-Magne.

Foto: dpa/Uncredited

Schnelle Hilfe: Schon kurz nach der Ankunft am Donnerstagabend ist die Waldbrandeinheit aus NRW in Frankreich im Einsatz. Seit Freitag hilft sie bei der Bekämpfung der Feuer in der Region Nouvelle-Aquitaine. Nach Angaben der Bonner Feuerwehr haben die Helfer ihr Basislager in der Nähe der Stadt Hostens südlich von Bordeaux bezogen.

Nach der Einweisung der Einsatzkräfte durch die örtlichen Behörden und das Vorauskommando der Feuerwehr Bonn teilte sich die Waldbrandeinheit für die kommenden Tage in zwei Teams auf. „Während eine Hälfte im Brandeinsatz ist, kümmert sich das andere Team um das Lager und die Wartung und Pflege der eingesetzten Geräte“, sagt Ralf Krahforst, Sprecher des Feuerwehr- und Rettungsdienstes Bonn.

Doch es ist nicht so leicht, ans Ziel zu kommen. Da die Einsatzstellen außerhalb der Hauptstraßen häufig in unwegsamen Gelände liegen, ist nach Angaben der Bonner Feuerwehr eine genaue Planung der Anfahrt nötig. Ortskundige Einweiser seien dabei dem deutschen Team eine große Hilfe. So seien am Freitag alle bei weiterhin hohen Temperaturen mit Löscharbeiten beschäftigt gewesen.

„Dabei geht es vor allem darum, versteckte Glutnester aufzufinden und abzulöschen“, sagt Krahforst. Mit speziellem Handwerkzeug legen die Feuerwehrleute Brandschneisen an, um die Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Alles, was brennen könnte, muss aus dem Weg, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann. „Dies klingt zunächst trivial, ist jedoch enorm wichtig, um zu verhindern, dass bei auffrischendem Wind das Feuer wieder aufflammt“, erklärt der Sprecher. Bei den herrschenden Außentemperaturen um 40 Grad Celsius sei das eine sehr anstrengende Aufgabe. So werde sehr genau darauf geachtet, dass die Helfer regelmäßig Pausen machen und genug Wasser trinken.

Wie berichtet, sind 65 Helfer der Feuerwehren Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter, Ratingen vor Ort – dazu Feuerwehrleute aus Niedersachsen, Fachberater der Hilfsorganisation @fire sowie eine Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe.

Kurzes Aufatmen während der Nacht

Die Feuerwehr im Département Gironde erklärte, die Ausbreitung des Waldbrandes sei in der Nacht zu Freitag wegen günstiger Windverhältnisse eingegrenzt worden. Die Bedingungen zur Eindämmung blieben jedoch wegen der Hitze schlecht. So seien mittlerweile mehr als 74 Quadratkilometer Land verbrannt. Mindestens 10.000 Menschen wurden demnach evakuiert.

Letztlich wurden mehr als 360 Feuerwehrleute und 100 Spezialfahrzeuge aus Deutschland, Rumänien, Polen und Österreich geschickt, um sich den mehr als tausend vor Ort bereits gegen die Flammen kämpfenden Löschkräften anzuschließen. Griechenland und Schweden stellten Löschflugzeuge zur Verfügung.

(ap)
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