Suche nach Kitaplatz Bonner haben Betreuung für ihren Sohn gefunden

Bonn · Sieben Monate lang suchte das Ehepaar Koch für seinen 14 Monate alten Sohn in Bonn einen Betreuungsplatz ab April. Alle Bemühungen scheiterten - doch jetzt hat die Familie eine gute Nachricht erhalten.

Nach mehrmonatiger Suche hat die Bonner Familie Koch für ihren 14 Monate alten Sohn Frederick einen Betreuungsplatz gefunden. Am vergangenen Freitag erhielt die Familie den Vertrag für eine Ganztagesbetreuung in einer Kindertagesstätte in Dransdorf, der ab dem 5. März gilt. Wie berichtet, hatten die Kochs seit Juli vergangenen Jahres ursprünglich einen Platz ab April gesucht, zunächst aber nur Absagen erhalten.

Sieben Monate lang suchte das Ehepaar aus der Bonner Altstadt einen Betreuungsplatz für seinen 14 Monate alten Sohn. Aktuell sind Mutter und Vater in Elternteilzeit und kümmern sich abwechselnd um Frederick. Doch damit ist bald Schluss, denn bei Jonathan Koch endet die Elternteilzeit im April und bei seiner Frau Julia wenig später. Spätestens dann ist die Familie auf einen Betreuungsplatz für den Filius angewiesen.

Doch bei ihrer Suche mussten die Kochs feststellen, dass es schwerer als gedacht ist, im seit August laufenden Kitajahr einen Kita- oder Tagespflegeplatz zu bekommen. „Uns war nicht so klar, dass die Betreuungsmöglichkeiten im Prinzip immer erst ab August beginnen. Hätten wir das gewusst, hätten wir Frederick entweder früher in einer Kita anmelden oder selbst länger Elternzeit nehmen müssen“, sagt Julia Koch, die bei einem Bildungsträger in Köln arbeitet. Sie und ihr Mann, der als Informatiker tätig ist, mussten somit darauf hoffen, dass in einer Kita ein Platz für unter Dreijährige frei wird, etwa wegen Um- oder Wegzugs einer Familie.

Die Stadt teilte dazu auf Anfrage mit: „Leider ist es aufgrund der Finanzierungssystematik und eines Überhangs von Nachfragen nach Kita-Plätzen gegenüber dem Angebot für Kinder unter drei Jahren nicht möglich, Plätze für eine unterjährige Aufnahme frei zu halten.“ Alle städtischen Einrichtungen seien dazu angehalten, frei werdende Plätze dem Familienbüro zu melden. Das sei bemüht, im Kontakt mit Eltern auch unterjährig Lösungen zu finden.

300 Bewerber für fünf Plätze

Julia Koch bemängelte allerdings die Unterstützung des Familienbüros: „Dort hat man uns gesagt, wir sollten bei den Einrichtungen anrufen. Das haben wir auch getan. Von denen heißt es aber dann, dass alle Plätze schon vergeben sind.“ Die Stadt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nicht alle Kitas dem Familienbüro freie Plätze melden würden. Stattdessen belegten Einrichtungen in vielen Fällen solche Plätze mit Kindern von ihren Wartelisten. Deshalb werde Eltern empfohlen, „auch im direkten Kontakt mit den Einrichtungen zu bleiben“. Laut Stadt seien dem Familienbüro 123 Kinder unter drei Jahren bekannt, für die Eltern auf einen Betreuungsplatz vor Beginn des Kindergartenjahres am 1. August hofften.

Auch die Suche nach einer Tagesmutter über das Netzwerk Kinderbetreuung in Bonn war für Familie Koch bislang nicht erfolgreich gewesen. Nur eine Tagesmutter habe sich bei ihnen gemeldet, eine mögliche Betreuung aber wegen zu vieler Jungen in der Gruppe abgesagt. Wie schwierig die Lage ist, verdeutlicht Julia Koch an einem Beispiel: Zuletzt habe sie sich eine Kita angesehen, bei der es für fünf Plätze rund 300 Bewerber gebe.

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