Christen beginnen mit dem Fasten Bonner haben individuelle Ziele für die Fastenzeit

Bonn · Am Aschermittwoch haben viele Gläubige in Bonn das Aschenkreuz empfangen und setzen sich Ziele für die Fastenzeit. Die sind bei den Bonnern ganz individuell.

Die Famile Ofner aus Bayern ist in Bonn zu Besuch und versucht jedes Jahr gemeinsam an Aschermittwoch in die Kirche zu gehen.

Die Famile Ofner aus Bayern ist in Bonn zu Besuch und versucht jedes Jahr gemeinsam an Aschermittwoch in die Kirche zu gehen.

Foto: Benjamin Westhoff

Mit dem Aschenkreuz wird an Aschermittwoch für die Christen die sechswöchige Fastenzeit eingeläutet. In dieser Zeit sollen sich alle Christen auf das Osterfest vorbereiten. Die Besucher der heiligen Messe in der Remigiuskirche haben sich für die Fastenzeit jedoch ganz individuelle Ziele gesetzt.

Die 29-jährige Christa Rutkowski stammt ursprünglich aus Amerika und wohnt mit ihrem Mann seit einem Jahr in Bonn. Mit ihrem schlafenden Sohn im Kinderwagen besuchte sie die heilige Messe. „Mein Sohn ist zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen“, erzählt sie. In dieser Zeit habe sie sich wieder auf ihren Glauben besonnen. Diesen möchte sie ihrem Sohn Luca mit auf den Weg geben. Worauf genau sie in der Fastenzeit verzichten will, weiß sie noch nicht. „Es wird entweder Schokolade oder Alkohol sein“, sagt Rutkowski.

Für die 21-jährige Clara Equinet ist hingegen klar, worauf sie sich in der Fastenzeit besinnen möchte. „Ich will ein besserer Mensch sein, mehr Rücksicht auf meine Mitmenschen nehmen und vor allem mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.“ Seit ihrer Kindheit geht sie regelmäßig in die Kirche und empfängt jährlich an Aschermittwoch das Aschenkreuz. „Es ist für mich ein Zeichen und eine Erinnerung daran, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist“, so die Bonnerin.

Die erste Gelegenheit das Aschenkreuz zu empfangen bot sich den Gläubigen bereits um 7 Uhr. Es folgte darauf um 12.15 Uhr die heilige Messe sowie ein Mittagsgebet um 13.15 Uhr. Den Abschluss bildete die heilige Messe um 18 Uhr, die musikalisch durch die Münster-Schola begleitet wurde.

Die Asche soll die Menschen an ihre Sterblichkeit erinnern und anregen, über das eigene Leben nachzudenken. Während der Priester den Gläubigen das Aschenkreuz auf die Stirn zeichnet, spricht er die Worte: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder „Kehre um und glaube an das Evangelium“. Die Asche ist sowohl ein Symbol der Buße als auch der Reinigung der Seele.

Für viele Christen gehört das ganz selbstverständlich zu ihrem Glauben. So wie für Familie Ofner aus Bayern, die zu Besuch in Bonn ist. Der 54-jährige Familienvater Franz-Michael hat früher in Bonn Medizin studiert. Mit seiner Frau Monika, seiner 20-jährigen Tochter Johanna und seinem 16-jährigen Sohn Matthias besuchte er die Messe in der Remigiuskirche. „Wir versuchen jedes Jahr gemeinsam, als Familie an Aschermittwoch in die Kirche zu gehen“, so die 52-jährige Monika Ofner. Das Fasten gehört für die Familie fest zur Osterzeit. Während Johanna Ofner in der Zeit auf Süßigkeiten verzichten will, möchte ihr Vater seinen Vorsatz für sich behalten.

Die katholische Stadtkirche Bonn bietet in den heiligen Messen an den Fastensonntagen eine neue Predigtreihe rund um das Thema „Sehnsüchte“ in der Remigius-Kirche an. Zelebrant und Prediger ist Wolfgang Picken, neuer Stadtdechant und Bonner Münster-Pfarrer.

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