Kulturausschuss diskutiert Actori-Gutachten Bonner Intendant streicht drei Stellen im städtischen Theater

Bonn · Generalintendant Bernhard Helmich will mittelfristig drei Stellen im städtischen Theater streichen. „Wir werden sie nicht mehr besetzen, sobald sie frei werden“, erklärte er am Mittwochabend im Kulturausschuss.

Er folgt einer Empfehlung des Fachbüros Actori, durch Umorganisation in Maske und Technik drei Stellen überflüssig zu machen. Das spart rund 190 000 Euro im Jahr. Mehreinnahmen von etwa 370.000 Euro jährlich wären zudem laut Actori bei Oper und Schauspiel möglich, wenn Marketing, Sponsorensuche und Kartenvertrieb verbessert würden. Dazu müsse aber das Marketingbudget erhöht werden. Helmich forderte den Rat deshalb auf, den Theaterzuschuss wieder anzuheben, der ab der kommenden Spielzeit um 400 000 Euro gekürzt worden sei. Insgesamt erhält das Theater rund 30 Millionen Euro im Jahr – wegen der Tarifkostensteigerungen mit wachsender Tendenz.

Laut Actori-Gutachten sind weitere Einschnitte nur möglich, wenn Abstriche bei Quantität und Qualität in Kauf genommen würden. Das aber sei alles andere als ein „cooles Konzept“, mit dem man Sponsoren begeistern könne, kritisierte Helmich scharfzüngig in Richtung CDU-Ratsfraktionsspitze.

Vom Kulturausschuss bekam er fraktionsübergreifend Lob für die bisherigen Sparbemühungen des Theaters. Die meisten Redner waren einig, dass Negativdebatten über Oper und Schauspiel schädlich seien. Markus Schuck (CDU) betonte aber auch den Handlungsbedarf, weil „uns die Kämmerin im Nacken sitzt“: Ab 2023 sollen Bonns Kulturkosten um 3,5 Millionen Euro sinken. Wie das gehen könnte, soll Actori in einer weiteren Untersuchung darstellen.

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