100. Vereinsmitglied Bonner Jugger-Gemeinschaft erhält immer mehr Spieler

Bonn · Die Jugger Bonn-Rhein-Sieg ehren ihr 100. Vereinsmitglied. Die Nachwuchsabteilung wächst, weil sich immer mehr Kinder für die exotische Sportart interessieren.

 Jugendtrainer Jonas Breull-Wierschem (l.) und Paula Goralski, Zeugwartin und Pompfenbaubeauftragte (r.) ehren Simone Quimbayo Rosenow (3.v.l.) in Anwesenheit der Mitspieler Tony (2.v.l.), Luca (4.v.l.) und Elaine (5.v.l.).

Jugendtrainer Jonas Breull-Wierschem (l.) und Paula Goralski, Zeugwartin und Pompfenbaubeauftragte (r.) ehren Simone Quimbayo Rosenow (3.v.l.) in Anwesenheit der Mitspieler Tony (2.v.l.), Luca (4.v.l.) und Elaine (5.v.l.).

Foto: Sebastian Flick

„Drei, zwei, eins, Jugger!“: Als Elaine (acht) und Simone (elf) das Kommando hören, laufen sie mit ihren Schaumstoffschlägern direkt auf Luca (neun) und Tony (elf) zu. Elaine versucht, Luca mit ihrem sogenannten Pompfen, dem Spielgerät eines jeden Juggers, abzuschlagen, doch Luca wehrt sich: „Schön geblockt, Luca!“, lobt Jonas Breull-Wierschem. Gemeinsam mit Florian Krudewig leitet er zweimal die Woche das Training der „Little Juggmen“, der Nachwuchsabteilung der Jugger Bonn-Rhein-Sieg, auf der Wiese der Poppelsdorfer Allee.

 Auf der Poppelsdorfer Allee trainieren die "Little Juggmen", die Jugendabteilung des Jugger Bonn-Rhein-Sieg, zweimal die Woche.

Auf der Poppelsdorfer Allee trainieren die "Little Juggmen", die Jugendabteilung des Jugger Bonn-Rhein-Sieg, zweimal die Woche.

Foto: Sebastian Flick

„Wir sind stolz auf unsere Kinder- und Jugendmannschaft“, sagt Til Kuhlemann-Lages, Pressesprecher der Jugger Bonn-Rhein-Sieg. Es ist gerade einmal fünf Jahre her, dass sich der Verein gegründet hat und die erwachsenen Jugger begonnen hatten, auch für größere Turniere zu trainieren. Zwei Kinder hatten sie beim Training beobachtet und waren neugierig, was es mit dem Football-ähnlichen Mannschaftssport auf sich hat – das war die Geburtsstunde der Nachwuchsabteilung des Bonner Vereins. Heute trainieren die erwachsenen Vereinsmitglieder dreimal die Woche auf der Hofgartenwiese und haben genauso viel Spaß daran, sich gegenseitig mit den gepolsterten Sportgeräten zu jagen wie die Kinder.

„So ein Spiel ist wie eine große Kissenschlacht“, sagt Kuhlemann-Lages. In jedem Team gibt es einen Läufer, der sich den Spielball, den Jugg, holen und ins gegnerische Tor befördern muss. Während die gegnerischen Spieler dies verhindern müssen, helfen die Spieler aus dem eigenen Team ihrem Läufer, indem sie ihm den Weg frei machen und den gegnerischen Spielern mit einer Berührung durch die Pompfe Strafsekunden verpassen.

Luca ist ganz neu dabei. In einer seiner ersten Trainingsstunden bekommt er vom Trainer viele Tipps: „Schlage nicht auf die Spielgeräte, sondern versuche, den Gegner zu treffen. Ich bin der Gegner, nicht die Pompfe“, erklärt ihm Breull-Wierschem. Simone hat schon etwas mehr Erfahrung und ist bereits im Umgang mit der Langpompfe geübt. Auch das Abwehren eines Angriffs gelingt ihr sehr gut. Während der heutigen Trainingseinheit darf sie sich erstmals als Kettenspielerin versuchen: Als sogenannter „Ketten-Jugger“ hält sie eine Schnur in der Hand, an deren Ende ein Schaumstoffball befestigt ist, mit dem es gilt, den Gegner zu treffen. Die Tipps, wie man mit der Schnur viel Schwung holen kann, befolgt Simone sofort und so gelingt es ihr direkt, einen Punkt gegen ihren Trainer zu erzielen.

 Simone, Luca, Jugendtrainer Jonas Breull-Wierschem, Tony und Elaine (v.l.).

Simone, Luca, Jugendtrainer Jonas Breull-Wierschem, Tony und Elaine (v.l.).

Foto: Sebastian Flick

Auszeichnung für Elfjährige

Zum Abschluss des Trainings erlebt Simone noch eine Überraschung: Die Elfjährige, die kurz vor dem jüngsten Lockdown zu dem Bonner Kinderteam der „Little Juggmen“ dazu gestoßen war, ist das 100. Vereinsmitglied der Jugger Bonn-Rhein-Sieg. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses erhält Simone neben einer Urkunde auch eine nagelneue Kinderlangpompfe. Zu den „Little Juggmen“ kam sie ganz zufällig: „Auf dem Marktplatz gab es einmal ein Sportfest. Da habe ich zum ersten Mal von den Juggern gehört. Dann hatte ich sie hier auf der Poppelsdorfer Allee spielen sehen und direkt Lust bekommen, es selbst auszuprobieren“, berichtet Simone. Auch nach einigen Trainingsstunden ist sie noch immer Feuer und Flamme für den hierzulande noch sehr exotischen Mannschaftssport. „Beim Spiel ist immer eine schnelle Reaktion erforderlich, denn es kann sehr schnell passieren, dass du abgeschlagen wirst. Wenn du selbst einen Gegner abgeschlagen hast, musst du direkt zum nächsten Gegner laufen“, erklärt Simone und freut sich nach ihrer Auszeichnung ganz besonders auf die nächste Trainingseinheit.

Weitere Infos und Kontaktdaten zum Verein unter www.jugger-bonn.de.

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Von GA-Redakteurin
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