Landesversammlung des ADFC Bonner Karl-Ludwig Kelber zum Ehrenmitglied ernannt

BONN · "Das Fahrrad ist ein Teil von Bonn, und wenn Bonn wirklich Fahrradstadt NRW 2020 werden will, dann muss dafür einiges getan werden." So lautet das Credo des Allgemein Deutsche Fahrradclub Bonn/Rhein-Sieg bei der Landesversammlung des ADFC im Alten Rathaus.

Zum Ehrenmitglied ernannte der ADFC den Bonner Karl-Ludwig Kelber.

Zum Ehrenmitglied ernannte der ADFC den Bonner Karl-Ludwig Kelber.

Foto: Frommann

Noch ist Münster auf dem Thron der Fahrradstädte, doch werden die die Ideen des ADFC realisiert, könnte das Bonn der Zukunft ein Ort sein, an dem Radfahrer auf einer Stufe mit den Autofahrern stehen.

Derzeit läuft in Bonn die politische Diskussion über weitere Fahrradstraßen, auf denen die Radler besondere Rechte haben. Zusätzlich sind sogar Radschnellwege vorgesehen, auf denen sie ohne Hindernisse wie Ampeln schnell von einem Ort zum anderen kommen können. Geplant ist, die Städte Bonn, Bornheim, Siegburg und Troisdorf über die Radschnellwege zu verbinden.

Mit dem Entwurf eines Radschnellweges von Bonn nach Bad Godesberg bewirbt sich die Stadt um eine Ausschreibung der Landesregierung für die Finanzierung eines Radwegs im Bezirk Köln. "Wenn Bonn eines gelernt hat, dann ist es, mit dem Wandel umzugehen", sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Die Stadt sei gut unterwegs mit einem eigenen, umweltbewussten Gesamtkonzept.

1979 gegründet, ist der ADFC Bonn mit 3100 Mitgliedern der größter Kreisverband in NRW. Das allein sind eine Menge Fahrradfahrer, und die haben ihre Forderungen. "1988 wurde versprochen, die Poppelsdorfer Unterführung am Bahnhof für Radfahrer zu verbreitern. Das ist bis heute nicht passiert. Außerdem hat man das Gefühl, dass es der Stadt schwer fällt, für Fahrradfahrer etwas zu tun, wenn damit den Autofahrern auf den Zeh getreten wird", kritisiert der Bonner ADFC-Vorsitzende Rüdiger Wolff.

Ein weiterer Punkt sei, dass Radwege im Winter kaum geräumt würden. Rad-, Autofahrer und Fußgänger: Nicht selten beschimpfen sie sich oder kommen sich ins Gehege. Aber wer ist eigentlich nur Autofahrer und fährt nie Fahrrad oder umgekehrt? "Die wenigsten", meint der ADFC-Landesvorsitzende Thomas Semmelmann. "Es gibt immer mehr Fahrräder, und die Radfahrer werden immer anspruchsvoller und selbstbewusster.

Das läuft auf Kampf mit den Autofahrern hinaus. Das Umdenken muss also auch in den Köpfen stattfinden." Deswegen fordert der Landesverband neben dem Ausbau der Infrastruktur einen Dialog aller Verkehrsteilnehmer über eine gerechte Verteilung der Verkehrsflächen und das mit einer aufgeschlossenen Haltung.

Der Bonner Karl-Ludwig Kelber, der zwölf Jahre lang ADFC-Bundesvorsitzender war und am Samstag zum Ehrenmitglied ernannt wurde, brachte es auf den Punkt. "Wir müssen handeln und nicht nur reden oder demonstrieren", sagte der Vater des Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Uli Kelber.

ADFC NRW

Der ADFC NRW ist mit 31.000 Mitgliedern in 40 Kreisverbänden der größte Landesverband. Er setzt sich für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, macht Radtouren und steht zu allen Fragen rund ums Fahrrad zur Verfügung. Gemeinsam arbeitet er mit dem Land, Städten, Gemeinden und Tourismusverbänden an Projekten für fahrradfreundlichen Verkehr.

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