Lessenicher Laurentiusschule Bonner Kinder laufen für eine Schule in Armenien

LESSENICH · Die Laurentiusschule sammelte mit einem Lauf für 15 Fenster einer Schule in Armenien. Im vergangenen Jahr erliefen die Bonner Schüler 4.500 Euro.

 Voll dabei: zu Gunsten einer armenischen Grundschule legten sich die Schüler voll ins Zeug.

Voll dabei: zu Gunsten einer armenischen Grundschule legten sich die Schüler voll ins Zeug.

Foto: Sebastian Flick

Hoch motiviert stand Philipp (8 Jahre) am Freitagmorgen in den Startlöchern: Der Drittklässler hatte sich beim Sponsorenlauf der Laurentiusschule einen Platz in der ersten Reihe gesichert, um schnell durchstarten zu können. 15 bis 20 Runden hatte sich Philipp an diesem Morgen vorgenommen, „weil wir dann viel Geld für die Kinder in Armenien bekommen“, erklärt er. Gemeinsam mit den anderen Dritt- und Viertklässlern lief Philipp rund um das Spielplatz-Gelände hinter der Lessenicher Grundschule.

Wenig später gingen dann die Erst- und Zweitklässler nicht weniger motiviert an den Start. Vor einem Jahr hatten die 240 Mädchen und Jungen der Laurentiusschule zum ersten Mal einen Sponsorenlauf durchgeführt: Damals liefen sie für drei ihrer Mitschüler, die Geschwister Anna, Shannah und Amen, die die Schule plötzlich und unerwartet verlassen mussten, weil ihre Familie, die als Migranten nach Deutschland kam, nach Armenien ausgewiesen wurde. „Alle waren sehr schockiert, denn es waren enge Freundschaften entstanden“, berichtet Schulleiterin Petra Ey.

Nachdem die Laurentiusschule mit dem Sponsorenlauf vor einem Jahr die ausgewiesene Familie unterstützt hatte, wurde ein Kontakt zu einer Schule in Karaberd im Norden Armeniens aufgebaut. Die 141 Kinder, die hier zur Schule gehen, lernen unter schwierigen Bedingungen: „Es tropft durch die Decke, es ist schimmelig und die Mensa hat keine Fenster“, berichtet Ey, die bereits selbst vor Ort gewesen ist.

Mit dem diesjährigen Lauf möchte die Laurentiusschule Geld für insgesamt 15 Fenster sammeln, die dem Schulgebäude fehlen. Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller gab am Freitagmorgen den Startschuss und lobte das Engagement der Kinder: „Ihr seid ein Vorbild für andere Schüler, weil ihr für Kinder lauft, die gar nicht hier in der Nähe sind“, betonte sie. Vor dem Lauf hatte jedes Kind einen Spendenzettel ausfüllen lassen – von Eltern, Verwandten und Freunden, die sich bereit erklärt hatten, pro gelaufener Runde einen selbst festgelegten Betrag zu spenden. Vielleicht kommt wieder eine so hohe Summe wie im vergangenen Jahr zusammen, als die Kinder 4500 Euro erlaufen hatten.

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