Heiligabend in der Pandemie Bonner Kirchen zelebrieren Weihnachtsgottesdienste

Bonn · Krippenspiel und Predigten: Bonner Christen trotzen der Virus-Krise. In der Kreuzkirche bleiben Plätze ungenutzt.

 Die Darsteller beim Krippenspiel in der Remigiuskirche tragen Mundschutz.

Die Darsteller beim Krippenspiel in der Remigiuskirche tragen Mundschutz.

Foto: Meike Böschemeyer

Zehntausende Christen haben am Heiligen Abend an Bonner Gottesdiensten teilgenommen - die übergroße Mehrheit nur virtuell bei Online-Übertragungen. Trotz aller Appelle aus der der NRW-Landesregierung, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, fanden diese in einigen Kirchen unter strengen Hygienevorkehrungen doch statt. Der katholische Stadtdechant Wolfgang Picken lud vor der Christmette bereits am Donnerstagnachmittag zu einem Krippenspiel in die Remigiuskirche ein.

Da das Krippenspiel an Heiligabend wegen des Dauerregens vom Garten in die Kirche verlegt werden musste, konnten nicht alle angemeldeten Personen teilnehmen. Die Schauspieler kamen aus den eigenen Reihen, Regie führte der Schauspieler Roland Silbernagl. Um alle Risiken auszuschließen, hatten sich außerdem alle Teilnehmer an Gottesdienst und Krippenspiel unmittelbar vor der Christvesper einem Corona-Schnelltest unterzogen. Dieser wurde von Ärzten im Kapitelsaal durchgeführt. Mehrere Tausend Gläubige verfolgten Krippenspiel und Christmette im Internet. „Das Bedürfnis, in der Weihnachtszeit an einer Christmette oder an einem Festhochamt teilzunehmen, ist spürbar vorhanden“, so Picken.

Einige wenige katholische Gemeinden hatten die Präsenzgottesdienste abgesagt. Von den evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Bonn bot etwa ein Drittel solche Gottesdienste an, berichtete Pressepfarrer Joachim Gerhardt am Freitag. „Zusammen mit vielen teilweise auch sehr berührenden Online-Angeboten haben wir sehr viele Menschen erreicht“, zog er Bilanz. In der 1200 Menschen fassenden Kreuzkirche standen 160 Plätze zur Verfügung, die aber laut Gerhardt nur zu rund 70 Prozent besetzt waren: „Auch ein Zeichen dafür, dass die Gläubigen die Appelle zum Abstand sehr ernst nehmen.“

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