Sperrung der Budapester Straße Bonner Kreuzung wird zur Staufalle

BONN · Die Baustelle in der gesperrten Budapester Straße sorgt nach wie vor für Chaos an der ohnehin neuralgischen Kreuzung am Alten Friedhof. Auch am Mittwoch kam es rund um das Stadthaus zu langen Staus. Daran wird sich wohl bis zum geplanten Abschluss der Bauarbeiten am 20. September nicht viel ändern.

"Das ist für unsere Busfahrer eine Riesenherausforderung", sagte Stadtwerke-Sprecherin Veronika John, als sie sich selbst ein Bild von der Lage machte. Anstatt am Friedensplatz müssen die Fahrgäste nun an einer Ersatzhaltestelle gegenüber der Stadtbahnhaltestelle am Stadthaus ein- und aussteigen. Dahinter staut sich in Richtung Thomastraße und Bornheimer Straße der Verkehr. Busse und Autos kommen nur im Schneckentempo voran. Teilweise ist minutenlang die Kreuzung blockiert.

"Wir haben dadurch in Richtung Beuel Verspätungen von bis zu 30 Minuten", bedauert John. Fahrgästen, die über die Kennedybrücke wollen, empfiehlt sie deshalb die Fahrt mit der Stadt- oder Straßenbahn. "Das ist zurzeit sicher die schnellere Variante." Bis Mittwoch, eine Woche nach Baubeginn, lagen den Stadtwerken mehr als 30 Beschwerden von Fahrgästen wegen der Verspätungen vor. Darunter viele, die einige Haltestellen weiter auf den Bus warteten und sich wunderten, warum keiner kam.

"Wir können uns nur entschuldigen",sagte John, aber viel ändern könnten die SWB nicht. Dazu komme die Kanalbaustelle in der Kölnstraße zwischen Kaiser-Karl-Ring und Michaelstraße. Die Arbeiten dort sollen bis zum 26. August dauern. Ab Höhe der Adolfstraße ist kein Durchkommen mehr.

Das bemerken viele Autofahrer zu spät, weil das Hinweisschild am Kaiser-Karl-Ring erst kurz vor der Abbiegespur angebracht worden ist und obendrein von einem Baum zum Teil verdeckt ist. "Nach unserer Beobachtung weichen viele Autofahrer, die die Innenstadt über die Kölnstraße erreichen wollen, zusätzlich in die Bornheimer Straße aus. Das verschärft die Situation natürlich", sagte die SWB-Sprecherin.

Weil durch die Baustelle in der Kölnstraße auch für die Straßenbahnen kein Durchkommen mehr ist, haben die SWB einen Busersatzverkehr eingerichtet. Der und die verspätungsbedingten Überstunden der Busfahrer kosten die SWB laut John rund 150.000 Euro.

Ein weiterer Engpass in der Innenstadt: Die ebenfalls aufgrund der gesperrten Budapester Straße notwendige Umleitung zur Münsterplatzgarage ("Kaufhofgarage"). Hierfür werden die Autofahrer über die Wilhelmstraße am Friedensplatz vorbei von oben in die Budapester Straße geleitet, von wo aus sie über eine Kurve die Zufahrt der Tiefgarage nehmen können.

Viele Autofahrer sparen sich allerdings diesen Umweg und suchen in einer anderen Garage Platz, wie die zurückgegangenen Auslastungszahlen in der sonst am stärksten frequentierten Tiefgarage Bonns zeigen. "Da müssen wir durch", sagte Reiner Löffel, Geschäftsführer der zuständigen City-Parkraum GmbH. "Wir sehen ein, dass die Budapester Straße dringend ausgebaut werden muss. Aber wir sind froh, dass die Bauzeit nur fünf Wochen dauert."

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