"Gespräche unterm Fastentuch" Bonner Münster lädt in den Hochchor

BONN · Die Fastenzeit 2013 am Münster steht unter dem Leitwort "An.Haltestelle Kreuz" und lädt mit Gottesdiensten, Musik und Veranstaltungen zur Vorbereitung auf das Osterfest ein. Dazu gehören auch ein neuer Kreuzweg durch das Münster und "Gespräche unterm Fastentuch".

 Das 60 Quadratmeter große Fastentuch, das seit dem Vorabend von Aschermittwoch im Hochchor hängt, verdeckt im Münster die bunten Fenster und das Apsismosaik.

Das 60 Quadratmeter große Fastentuch, das seit dem Vorabend von Aschermittwoch im Hochchor hängt, verdeckt im Münster die bunten Fenster und das Apsismosaik.

Foto: STADTDEKANAT BONN

Die kunstvollen kleinen Plättchen am Altar des Bonner Münsters kann man sonst nur erkennen, wenn man direkt davor steht. Das fast 60 Quadratmeter große Fastentuch, das seit dem Vorabend von Aschermittwoch im Hochchor hängt, zeigt die Motive stark vergrößert. Die Besucher können an diesem ungewöhnlichen Ort über den eigenen Glauben reden, von den Erfahrungen anderer hören und Sichtweisen austauschen.

Im Anschluss ist jeweils Gelegenheit zum stillen Gebet in der Krypta. Der erste vorgesehene Termin musste wegen der Dankesmesse für Papst Benedikt XVI. ausfallen. Heute sprechen Stadtdechant Wilfried Schumacher und Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider ab 19.30 Uhr über das Leitwort "An.Haltestelle Kreuz".

"Gott ist nicht nett", sagt ausgerechnet ein Pater. Heiner Wilmer spricht am Donnerstag, 14. März, ab 19.30 Uhr unterm Fastentuch über sein Buch und die wichtigste Entscheidung seines Lebens: "Wenn es Jesus nicht gegeben hätte, wäre ich heute vielleicht Bauer, verheiratet, hätte fünf Kinder, ein nettes Fachwerkhaus im Emsland."

Das Fastentuch entspricht den Darstellungen des sogenannten Arma-Christi-Kreuzes. Jesus der Gekreuzigte ist dabei reduziert auf die Symbole seiner durchbohrten Hände, Füße und Seite und der Dornenkrone. Die Arma-Christi-Kreuze waren vor allem seit der Barockzeit verbreitet. "Sie gelten heute als kostbare Zeichen der Volkskunst. In unserer Heimat kennt man im Siegtal die sogenannten 'Auswandererkreuze' mit dieser Darstellung", sagt Münster-Sprecher Reinhard Sentis. Auch der Künstler Hein Gernot habe diese Symbolsprache gewählt, als er 1980 den Altar schuf. Auf kleinen Plättchen wird die Passion Jesu dargestellt, die jetzt in einer etwas anderen Anordnung auf dem Fastentuch sichtbar sind.

Das Fastenzeit-Programm im Münster gibt es unter www.citypastoral-bonn.de/fastenzeit2013/.

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