Museumsmeilenfest in Bonn Bonner Museen laden am Wochenende zum Feiern ein

Bonn · Entspannt und bei schönem Wetter durch die Museen: Fünf Bonner Museen hatten am Samstag ihre Pforten geöffnet und zum Museumsmeilenfest eingeladen. Am Sonntag geht es weiter.

An einem Tag kann man das alles gar nicht schaffen. „Wir waren beim Schattentheater im Kunstmuseum, gehen jetzt ins Haus der Geschichte und dann noch ins Museum Koenig“, sagte Yvonne Wüst aus Königswinter, die mit drei Jungs zum Museumsmeilenfest gekommen war. Die Zeit würde für Deutsches Museum und Bundeskunsthalle kaum reichen, zumal dort das Kinderprogramm nur bis 17 Uhr ging.

Entsprechend viel Betrieb herrschte bei den Kinderangeboten, denn es war an beiden Tagen viel los beim Fest. Eltern waren vielfach nur Begleitpersonal. Die Frage, ob Clemens kunstinteressiert sei, beantwortete der Siebenjährige kurz und knackig: „Nö.“ Er hatte Spaß beim Blindenfußball im Foyer und am Spieleprogramm im Garten des Hauses der Geschichte. Immerhin konnte ihn seine Mutter für das Schattentheater begeistern, wo die Mädchen und Jungen auch in Workshops Masken basteln konnte.

Auf dem Dach der Bundeskunsthalle herrschte immer eine lange Schlange an der Rutsche. Darüber hinaus flanierten die Besucher durch die Blumenrabatten oder entspannten sich im Schatten. Hektik hatte dort keinen Platz, das war bei den Temperaturen auch gar nicht möglich. Auf der Bühne zwischen den Museen spielten die Bands relativ einsam ihre Musik, das Publikum hielt sich unter den Bäumchen auf, um ein wenig der brennenden Sonne zu entkommen – abgesehen vom Breakdance-Battle, der am Samstagnachmittag dort ausgetragen wurde. Abends wurde auf dem Platz zu Musik der 80er Jahre getanzt, am Sonntag gab es dort einen Mitmach-Zirkus und vieles mehr.

Zwischendurch sah man immer wieder Tinka Klindtwort und Pablo Keller vom CompaniaT-Theater aus Bremen, die in der Bundeskunsthalle improvisierten und zwischendurch Stegreifgeschichten für die Besucher erzählten. „Es ist toll, was hier auf die Beine gestellt wird“, fanden sie.

Erstmals wurde das Fest auf zwei Tage komprimiert. „Es ist eigentlich schöner, wenn man es an vier Tagen besuchen kann“, meinte Besucherin Kathrin Dresbach aus Bornheim. Die Anregung zur Verkürzung hatte vor allem das Deutsche Museum ins Gespräch gebracht, das wieder mit kostenlosen Shuttlebussen des Historischen Vereins Stadtwerke Bonn angefahren wurde. „Das spart Ressourcen“, sagte Leiterin Andrea Niehaus, denn man müsse mit dem neuen Finanzierungskonzept mehr aufs Geld achten. „Das ist der Knackpunkt in der neuen Existenz.“ Der Freitag sei immer auch ein schwächelnder Tag gewesen, sagte Tanja Löschner, die für das Festprogramm mit Playmobil-Ausstellung, Stop-Motion-Filmen und Kinderführungen zuständig war.

Das Finanzierungsproblem haben die anderen Museen so nicht. „Für uns haben die vier Tage kein Problem bereitet“, meinte Adrian Grüter, kaufmännischer Geschäftsführer des Museums Koenig. Der Park sei ohnehin immer nur am Wochenende geöffnet gewesen. Aber man sei dem Wunsch nach Beschränkung auf zwei Tage nachgekommen. Das Museum wartete mit Sonderführungen, Bühnenprogramm, Fossilienschleifen, Schmetterlings- und Ampibienschau und einer Tombola zugunsten der Regenwaldausstellung auf.

Neu war auch, dass der Termin fürs Fest jetzt auf das erste Juni-Wochenende festgelegt ist. Sonst ging es immer von Fronleichnam bis zum Sonntag. „Je später der Feiertag liegt, desto mehr Konkurrenz hat man“, sagte Niehaus mit Blick auf die Freibadsaison und Großveranstaltungen in der Rheinaue.

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