Kleines Festival "Beethoven@home" Bonner Musikernachwuchs spielte für Konzerthaus-Projekt

BONN · Mit einer Reihe von Beethovens Volksliedbearbeitungen war das kleine Festival "Beethoven@home" von Thomas Neuhoff und seinem philharmonischen Kammerchor vor zwölf Tagen eröffnet worden, jetzt ging es zu Ende mit einer weiteren Auswahl aus diesem reichen Fundus viel zu selten aufgeführter musikalischer Edelsteine.

Am Werke waren diesmal "werdende Musiker aus Bonn", um sich unter dem Motto "Baustein 21" im Rahmen des Nachwuchsförder-Netzwerks "Ludwig van B." für ein neues Konzerthaus stark zu machen. "Wir sind Bürger für Beethoven, und der Mann ist es wert, dass wir uns für ihn einsetzten", mahnte Stephan Eisel, der neue Vorsitzende von "Bürger für Beethoven" bürgerliches Engagement erneut an erinnerte daran, dass solches Engagement die Stadt Bonn in Sachen Beethoven schon mehrfach zum Umdenken gebracht hätte.

Musikalisch ging es an diesem Abend überwiegend hochkarätig zu. Kein Wunder, denn mit dem Bariton Frederik Schauhoff, der sich mit der ambitionierten "Netzwerkbetreiberin" Solveig Palm charmant die Moderation teilte, sowie mit der Sopranistin Andrea Graff waren zwei junge Lied-Sänger zu hören, die stimmlich bereits recht überzeugend zu gestalten verstehen.

Bei Schauhoff zu erleben in Beethovens, mit zartem Beben in der Stimme vorgetragener Matthisson-Vertonung "Adelaide", vor allem aber im Zyklus "An die ferne Geliebte". Partnerinnen am Klavier waren ihm dabei Isabelle Osenau und - sehr einfühlsam - Michiko Tashiro. Bei Graff zu erleben in einer kleine Auswahl von Beethoven-Liedern, darunter Herrosees anmutiges "Ich liebe dich" und die Nummern 1 und 4 aus der Schauspiel-Musik zu "Egmont".

Klammermusikalische Pralinees gab's zwischendrin mit dem Finalsatz der A-Dur-Cello-Sonate, gespielt von Dogus Ergin (Violoncello) und Haiyi Esther Liao (Klavier) sowie dem Allegro vivace aus der G-Dur Violin-Sonate in muntererem Dialog von Judith Stapf (Violine) und Nina Gurol (Klavier). Mit Nora Braun (Violoncello) zum Trio erweitert, wurde mit jugendlichem brio der Kopfsatz des Klaviertrios c-Moll gespielt, bevor der Abend, gemeinsam mit Graff und Schauhoff, mit zwei der Irischen und einer der Schottischen, satztechnisch keineswegs simplen Volkslied-Adaptionen seinen Abschluss fand.

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