Schweigeminute im Kurpark Bonner Polizisten gedenken ihres erschossenen Kollegen

BAD GODESBERG · Am Kurpark herrschte am Freitagmorgen eine Minute lang Schweigen. Beamte der Bonner Polizeibehörde gedachten ihres Kollegen Gerd Höllige, der vor zehn Jahren, am 28. Juli 2002, bei einem Routineeinsatz getötet worden war.

Mahnung und Gedenken: Die Beamten erinnern an dem Gedenkstein in der Nähe des Tatorts an den Tod ihres Kollegen.

Foto: Friese

Ein geistig Verwirrter hatte den 40-jährigen Polizeibeamten mit der Waffe eines Kollegen, der bei dem Einsatz schwer verletzt wurde, erschossen.

"Wir denken heute noch immer mit Entsetzen an dieses extreme Geschehen", sagte Udo Schott, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Das furchtbare Ereignis sei immer noch präsent - bei den Kollegen und besonders in Bad Godesberg. Gerd Höllige habe eine "Lücke hinterlassen, bei denen, die ihn kannten", sagte der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers, der damals seinen Dienst in Bonn angetreten hatte.

Was bleibe, seien die Hoffnung und die Trauer, aber auch die Erinnerung an die gemeinsame Zeit, sagte Polizeiseelsorger Norbert Schmitz. "Diese verwandelt sich irgendwann in Dankbarkeit, dass wir so einen Menschen kennenlernen durften."

Die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten nehme weiterhin zu, sagte Schott. Und erinnerte auch an den 5. Mai, als eine Gruppe extremistischer Salafisten Polizeibeamte in Lannesdorf angegriffen und teilweise schwer verletzt hatte. "Ich werde mein Möglichstes tun, alle berechtigten Anzeigen zu unterstützen und der Respektlosigkeit der Bevölkerung gegen Polizeibeamte entgegenzutreten", versprach Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa.