Aktionstag am EMA Bonner Schüler setzen mit Regenbogentreppe Zeichen für Toleranz

Bonn · Eine Treppe in Regenbogenfarben haben Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums kreiert. Sie wollen damit ein Zeichen für Toleranz, Offenheit, Diversität und Gerechtigkeit setzen.

Ein Blickfang ist die bunte Treppe im EMA, mit der Schüler und Lehrer ein Zeichen für mehr Toleranz und Gerechtigkeit setzen wollen.

Ein Blickfang ist die bunte Treppe im EMA, mit der Schüler und Lehrer ein Zeichen für mehr Toleranz und Gerechtigkeit setzen wollen.

Foto: Benjamin Westhoff

Große Pause im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) in der Weststadt: In der Pausenhalle tummeln sich zig Schülerinnen und Schüler. Reger Betrieb herrscht am Stand, wo Jugendliche anlässlich des Welt-Aids-Tags über den Kampf gegen HIV und die Folgen der Krankheit ihre Altersgenossen informieren und aufklären. In den Blick fällt dabei die Treppe zum ersten Stock, die in bunten Regenbogenfarben erstrahlt. Damit will sich das EMA anlässlich der WM in Katar klar für Diversität, Toleranz und Gerechtigkeit positionieren, erklärt Schulleiterin Simone Bröcker.

Entstanden ist die Idee zur Gestaltung der Treppe bei der Planung eines Sozialtrainings zum Schwerpunkt Toleranz und Akzeptanz in einer fünften Klasse des Gymnasiums, berichtet die Direktorin. „Wir sind eine inklusive Schule, was bedeutet, dass Wertschätzung und Anerkennung von Diversität die Grundlage jeglichen Miteinanders ist. Das Regenbogensymbol der LGBTQ-Bewegung gilt weltweit als Zeichen für Anerkennung von Diversität, als Friedenssymbol und auch als Symbol einer bekannten Umweltschutzorganisation.“ Die Treppe mit den Regenbogenfarben sei ein sichtbares Zeichen für Menschenrechte und den Umweltschutz, eine Brücke für Toleranz und Offenheit. Die Realität zeige, dass in vielen Ländern Menschenrechte, Frauenrechte eben nach wie vor nicht respektiert werden. Die Sockel der Stufen seien extra mit bunten Folien versehen, die sich leicht wieder entfernen lassen, erklärt Bröcker mit Blick darauf, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht.

Emilia Kaballo (15) ist stellvertretende Schülersprecherin und findet die farbige Treppe super. „Man kommt in die Schule und sofort fällt der Blick auf die bunte Treppe.“ Das könne sie sich auch an anderen Stellen in der Schule vorstellen, um sichtbare Zeichen für mehr Toleranz und Gerechtigkeit zu setzen, sagt sie.

Greta Hubert (16) hat den Aids-Info-Tisch mitorganisiert und zeigt auf eine Tafel, an der Zettel mit immer demselben Satz „Alle Menschen denken“ hängen. „Wir wollen, dass alle draufschreiben, was sie selbst denken, um gegen Vorurteile vorzugehen“, erklärt sie. Auf einem Zettel steht zum Beispiel „Jungen weinen nicht“. Als Antwort hat jemand mit krakeliger Schrift geschrieben: „Das stimmt nicht. Jeder muss mal weinen.“ Eine Aktion, die sehr gut bei den Mitschülern ankomme, sagt Greta.

Bemalt haben die Treppe Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium im Rahmen des Gemeinsamen Lernens aufgenommen hat, erklärt Robin Geibel, der als Sonderpädagoge am EMA arbeitet. Insgesamt 30 Jungen und Mädchen mit Förderbedarf werden derzeit am EMA gemeinsam mit den Gymnasiasten im Klassenzimmer oder in einer sogenannten Lernwerkstatt unterrichtet. Neben dem EMA bieten auch das Hardtberg-, Helmholtz- sowie das Friedrich-Ebert-Gymnasium Plätze im Rahmen des gemeinsamen Lernens für Kinder mit Förderbedarf.

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