Auszeichnung für Bonner Schule Das Friedrich-Ebert-Gymnasium ist jetzt Europaschule

Bonn · Dem Friedrich-Ebert-Gymnasium wurde als erstem Bonner Gymnasium das Label Europaschule verliehen. Das ermöglicht den Zugang zu einem Netzwerk und bietet so neue Möglichkeiten.

 Freude beim Friedrich-Ebert-Gymnasium: Verleihung des Europaschule-Zertifikats im Landtag.

Freude beim Friedrich-Ebert-Gymnasium: Verleihung des Europaschule-Zertifikats im Landtag.

Foto: Land NRW/Wilfried Meyer

Einige Schulen in Bonn durften sich schon das Label Europaschule in Nordrhein-Westfalen anheften: Bei den Grundschulen sind es die Ennertschule und der Grundschulverband Marienschule-Nordschule, bei den Berufskollegs das des Rhein-Sieg-Kreises in Duisdorf und das Heinrich-Hertz-Kolleg in der Nordstadt. Als erstes Gymnasium in Bonn reiht sich das Friedrich-Ebert-Gymnasium in diesen illustren Kreis ein: Mit sechs anderen Einrichtungen in NRW erhielt die Schule in der Ollenhauerstraße im Landtag das Zertifikat.

„Der Titel Europaschule ist die logische Konsequenz aus der auch bisher schon sehr internationalen Ausrichtung des FEG“, sagt Schulleiter Frank Langner. Der Zertifizierung ging ein etwa einjähriger Prozess voraus, an dem neben dem Lehrpersonal laut Langner auch die Schülervertretung beteiligt war.

Die Bonner Schule bietet erweiterte Fremdsprachenangebote

Kriterien für eine Zertifizierung sind unter anderem erweiterte Fremdsprachenangebote, internationale Projekte und Partnerschaften, zum Beispiel mit der Möglichkeit, Praktika im Ausland wahrzunehmen und eine europäische Grundausrichtung der Schule, die sich im Schulprofil und im Unterricht bemerkbar machen soll.

Vieles bietet das FEG schon länger, etwa das Exzellenzlabel CertiLingua, das Schülern zusätzlich zum Abitur als Qualitätsnachweis für mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen vergeben wird. Anderes wurde auf den Prüfstand gestellt, der europabezogene Unterricht modernisiert, Programme wurden aktualisiert und auch die Berufsorientierung internationaler ausgerichtet.

Neben dem bereits vorhandenen Schwerpunktprofil Französisch lege man für die Zertifizierung einen intensiveren Fokus auf andere Sprachen, zum Beispiel auf Spanisch, und werde sich um einen intensiveren Schüleraustausch und um Kulturfahrten bemühen. Der Europagedanke werde künftig noch mehr Raum im Unterricht einnehmen, sagt der Schulleiter: „Wir wollen Europa in einen Querschnitt verschiedener Schulbereiche transferieren.“

Und warum das alles? Eine wirkliche Förderung für europäische Projekte, etwa Zuschüsse für Austauschfahrten, bietet das Land nicht an. Genauso hilfreich ist aber Langner zufolge die Zugehörigkeit zum Netzwerk der Europaschulen in NRW, dem jetzt 244 Einrichtungen angehören. „Da werden einige Dinge möglich“, sagt er. „Es ist ausgesprochen hilfreich, mit Schulen in Kontakt treten zu können.“ Zum Beispiel könne man auf deren Erfahrung zurückgreifen, um Berufspraktika internationaler auszurichten, und es könnten neue Kooperationen entstehen. Das Gymnasium gewinnt also neue Ressourcen durch die Kontakte zu anderen Europaschulen.

Das komme den Schülern zugute, sagt Langner, aber auch den Lehrern, denen sich neue Qualifizierungsmöglichkeiten bieten. Zum Beispiel soll eine Teilnahme an der Lehrerfortbildung beim EU-Programm Erasmus+ möglich sein. Bei der Verleihung des Zertifikats bedauerte Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner, dass Erasmus+ deutschen Schülern nach dem Brexit nicht mehr für Großbritannien zur Verfügung steht. Der Austritt aus der EU bedeute aber keine Trennung von Europa. Die NRW-Landesregierung strebe den Aufbau eines deutsch-britischen Jugendwerks an.

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