Lockerungen in der Corona-Krise Neuntklässler gehen wieder in die Schule

Bonn · Bonner Schulleiter organisieren den Betrieb mit besonderen Auflagen. Bis zu den Sommerferien sollen alle Jugendlichen wieder Unterricht bekommen.

Bonns Fünfte: Die Flure der in Kessenich gelegenen Gesamtschule werden sich in den nächsten Wochen wieder füllen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Lockerungen in der Corona-Krise bedeuten für immer mehr Schülerinnen und Schüler die Rückkehr ins Klassenzimmer. Von einer Rückkehr in den normalen Schulalltag  kann man allerdings nicht reden. Die Schulleitungen sind vollauf damit beschäftigt,  das Schulleben so zu organisieren, dass bei steigenden Schülerzahlen trotzdem die strengen Corona-Auflagen eingehalten werden können.

Für Ursula Dreeser, Leiterin der Gesamtschule „Bonns Fünfte“ in Kessenich, hat diese Herausforderung beinahe so etwas wie ein Tetrisspiel. Während sie ihre Abiturienten für die Prüfungen in  die Mensa ausgelagert hat, bemühen sie und ihre Kollegen sich, die Schüler der zehnten Klassen, die bereits die Schule besuchen dürfen, täglich zum Unterricht kommen zu lassen, da sie ebenfalls vor Prüfungen stehen. Seit Montag sind die Schüler der Q1 (Jahrgangsstufe 12) sowie der  neunten Klassen dazu gekommen. Während die jüngeren abwechselnd an zwei Tagen die Woche unterrichtet werden, kommen die älteren regelmäßig nachmittags. Als nächstes stehen die  Schüler der Jahrgangsstufe elf sowie der Klassen fünf bis acht an. „Ich habe nächtelang getüfftelt, um das hinzubekommen“, sagt Dreeser.   Weil das Händewaschen vor Unterrichtsbeginn bei Gruppen bis 15 Schülern zu lange dauern würde, hat Dreeser entschieden: „Bei uns waschen sich alle während des Unterrichts die Hände, das kann auch leise vonstatten gehen.“

Ähnlich ist auch Manfred Theis vorgegangen. Der Direktor des Clara-Schumann-Gymnasiums erwartet beinahe täglich wachsende  Schülerzahlen an dem Gymnasium in der Südstadt. Ein Stockwerk hat er komplett geschlossen, dort werden die Abiprüfungen abgenommen, berichtet Theis. Ab 26. Mai sollen die Schüler der Sekundarstufe 1 wieder antreten. Ob sie  pro Klasse in drei oder vier Gruppen unterrichtet werden müssen, werde man sehen.  Großes Lob hat der Direktor für seine Kollegen parat: „Sie leisten neben dem Online-Unterricht auch in der Schule viel mehr Stunden, als sie leisten  müssen.“