Rat schießt sich auf den OB ein Bonner Stadtrat kritisiert Sridharan für Urban-Soul-Projekt

Bonn · Sechs Wochen vor den Kommunalwahlen schießt sich der Rat auf Oberbürgermeister Ashok Sridharan ein. Grund ist das Urban Soul Bauprojekt. Die Opposition fordert, dass Sridharan die Verantwortung für die finanziellen Einbußen übernimmt.

 Sridharan soll nach Auffassung der Opposition die Verantwortung für die finanziellen Einbußen nach dem Verkauf der ehemals kommunalen Grundstücke am Hauptbahnhof übernehmen.

Sridharan soll nach Auffassung der Opposition die Verantwortung für die finanziellen Einbußen nach dem Verkauf der ehemals kommunalen Grundstücke am Hauptbahnhof übernehmen.

Foto: Benjamin Westhoff

Im Zusammenhang mit dem Urban Soul-Bauprojekt schießt sich die Ratsopposition sechs Wochen vor den Kommunalwahlen auf Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) ein. Das Stadtoberhaupt müsse die Verantwortung für die finanziellen Einbußen nach dem Verkauf der ehemals kommunalen Grundstücke am Hauptbahnhof übernehmen, fordert SPD-Ratsfraktionschefin Angelika Esch. Vom Kaufpreis (23,5 Millionen) kann der Investor wie berichtet mindestens 11,4 Millionen Euro für Residualkosten zur Baureifmachung der Flächen abziehen.

Die Möglichkeiten der Stadt, Forderungen abzuwehren, sind durch Schwächen des Kaufvertrags eingeschränkt. Esch kritisiert, dass die Stadtverwaltung trotzdem erklärt, es sei „kein Schaden“ entstanden. „Das ist eine versuchte Täuschung der Bonnerinnen und Bonner“, so die SPD-Politikerin.

Auch die Linksfraktion attackiert Sridharan scharf: „Ein Oberbürgermeister muss Verträge mit einem zweistelligen Millionenvolumen selbst intensiv prüfen und auch ein verwaltungsinternes Controlling gewährleisten“, sagt Michael Faber, der selbst als OB kandidiert. Künftig dürften Filetgrundstücke nicht mehr an Investoren verkauft werden. Bonn brauche eine Stadtentwicklungsgesellschaft. Die Verwaltung blockiere den entsprechenden Prüfauftrag des Rates seit eineinhalb Jahren.

Die Allianz für Bonn (AfB) wertet den Vorgang als „erneuten Beleg für die nachlässige Arbeit der Stadtverwaltung“. Eine Ursache für das Problem sei, dass die Kommune Grundstücke verkaufe, ohne die Bebaubarkeit des Untergrunds ausreichend zu prüfen, so Finanzsprecher Hans Ulrich Lang.

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