„WikiCultureCity“ Bonner stellt neue App zur Stadtgeschichte vor

Bonn · Der Bonner Frank Wittwer hat die App „WikiCultureCity“ entwickelt, die einen Gesamtüberblick über die Bonner Kultur und Geschichte vermitteln soll.

 Bonner Kultur auf einen Blick: Frank Wittwers App "WikiCultureCity" stellt Geschichte und Geschichten der Stadt vor.

Bonner Kultur auf einen Blick: Frank Wittwers App "WikiCultureCity" stellt Geschichte und Geschichten der Stadt vor.

Foto: Stefan Knopp

Bonn ist reich an Sehenswürdigkeiten. Frank Wittwers App „WikiCultureCity“, die jetzt an den Start gegangen ist, will einen Überblick dazu liefern, was die Stadt alles zu bieten hat, und zwar auch und vor allem neben Münster, Beethoven und Uni-Schloss. Die App bietet Heimat- und Geschichtsvereinen eine Plattform, um ihre Stadt und ihre Leistungen vorzustellen. „Über die App soll Heimatgeschichte vielen Menschen vermittelt werden“, erklärt Wittwer.

Das war die Grundidee hinter dem Projekt, an dem er und Programmierer Holger Mügge von der Firma Quest Mill seit gut vier Jahren arbeiten. Ein niederschwelliges Angebot soll es sein, mit dem Vereine ihr ehrenamtliches Engagement vorstellen können. Die rund 20 Heimat- und Geschichtsvereine sowie eine Handvoll einzelne Heimatforscher hat Wittwer um Beiträge gebeten, was auch auf gute Resonanz stieß. Die Vereine dürfen auch auf ihre Internetseiten verlinken. Zudem stellten Wienand Kerkhoff und der Lempertz Verlag Inhalte aus dem Buch „Bonn neu entdecken“ zur Verfügung, daneben beteiligen sich die Beethovenstiftung, die Bürger für Beethoven, die Bürgerstiftung, die Freunde der Botanischen Gärten und andere.

Kurze, gut lesbare Texte

Niederschwellig bedeutet auch, dass die Texte kurz und gut lesbar sind. Etwa 150 Einträge sind aktuell bereits in der App zu finden, vom Südtor Römerlager über das von Breunigsche Haus bis zum Radiomuseum. Ehrenamtliche Einträge sind kostenlos, daneben bietet Wittwer aber auch die Möglichkeit, Gewerbliches mit Bonner Wurzeln wie Gastronomie – also keine Ketten –, Antiquariate, Buchhändler und Galerien vorzustellen, das allerdings gegen Bezahlung.

Eine Vision wäre, den Veranstaltungskalender der Stadt Bonn zu integrieren, sagt Wittwer. Auch die mehr als 100 Naturdenkmäler könne man vorstellen. „Kultur ist sehr weit gefasst bei mir.“ Wittwer, der in den 90er-Jahren im Planungsausschuss und in der Bonner Bezirksvertretung saß, will auch mit politischen Stiftungen zusammenarbeiten, um das Thema Bonner Republik einzuarbeiten. Und dann soll die App über kurz oder lang auch über die Grenzen der Bundesstadt hinausführen, in die Region und am Rhein entlang. Der Name der App weist jedenfalls nicht speziell auf Bonn hin.

Die App finanziert sich über die gewerblichen Einträge, aber reich werden die Macher damit wohl nicht. „Diese Sache haben zwei Leute nebenher gemacht“, sagt der gebundene Versicherungsvertreter Wittwer. Deshalb hat es auch so lange gedauert. „Bonn ist voller Geschichten“, sagt er. Die App präsentiert sie in bekömmlichen Häppchen auf Basis einer virtuellen Bonn-Karte mit Standorten der vorgestellten Sehenswürdigkeiten. Sehr hilfreich: Auch die Orte der öffentlichen Toiletten haben Mügge und er mit eingepflegt.

Die App „WikiCultureCity“ ist in den App-Stores von Google und Apple für Smartphones verfügbar. Sie soll immer weiter wachsen: Wer sie mitgestalten möchte, sollte einen Bezug zur Heimatgeschichte haben und ein Verständnis für das neue Medium. Melden kann man sich über die Homepage wikiculturecity.com.

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