Demonstration am Montag Bonner Studenten beklagen mangelnde Unterstützung vom Bund

Bonn · Am Montag haben rund 60 Studenten aus NRW vor dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in Bonn demonstriert. Sie fordern mehr Geld für in Not geratene Studenten, die von der Corona-Krise betroffen sind.

 In Bonn haben am Montagnachmittag rund 60 Studenten protestiert.

In Bonn haben am Montagnachmittag rund 60 Studenten protestiert.

Foto: Niklas Schröder

Studierendenvertretungen aus NRW haben am Montagmittag an bundesweiten Protesten teilgenomenn. Sie demonstrierten vor dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in Bonn. Die rund 60 Demonstranten, die aus Bonn, Köln und Münster zusammengekommen sind, fordern mehr Geld für in Not geratene Studenten, die von der Corona-Krise betroffen sind. In einer bundesweiten repräsentativen Umfrage hatte der Personaldienstleister Zenjob ermittelt, dass 40 Prozent der Studenten angaben, dass sie deshalb ihren Job verloren hätten. 22 Prozent hätten sich bereits Geld von der Familie oder Freunden geliehen, um die Zeit zu überbrücken.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat insgesamt 100 Millionen Euro als Überbrückungshilfen bereitgestellt. Studenten, deren Kontostand unter 500 Euro liegt, können demnach einen Zuschuss erhalten. Abhängig vom Kontostand können drei Zahlungen von bis zu 500 Euro möglich sein. Bisher sei aber noch kein Geld überwiesen worden, wie Eugen Esman (24), Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) Köln beklagt. „Die vom Bund angekündigten finanziellen Hilfen sind bisher nicht erfolgt, wir sind schon jetzt sehr spät dran“, sagt er.

Aus Sicht des Bonner Astas seien die  Zahlungen auch  keine ausreichende Hilfe: „In Städten wie Bonn werden alleine 300 Euro an Miete fällig, eine Finanzspritze von 500 Euro geht an der Realität komplett vorbei.“ Man wolle nun ein Umdenken bei Bildungsministerin Karliczek erzeugen, sagt Esman. „Die Maßnahmen sind bei weitem nicht ausreichend, um Studierende abzusichern.“ Das Bündnis zur Soforthilfe hatte vom Bund eine einmalige Zahlung von 3000 Euro gefordert, die an Studenten gezahlt werden solle, deren Existenz bedroht sei. „Die Petition haben über 50.000 Studenten unterschrieben“, berichtet Esman.

Der Bund habe die Forderung abgelehnt, heißt es. Auch Johanna Münzel (23) und Rebecca Dietrich (24) vom Asta Bonn sind zur Demo gekommen. „Viele Bonner Studierende arbeiten in der Gastronomie. Durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind ihnen die Nebeneinkünfte weggefallen“, berichtet Münzel. „Viele stoßen finanziell gerade an ihre Grenzen und verschulden sich.“ Dietrich ergänzt: „Dazu kommt auch, dass wir in Bonn auch Internationale Studierende haben, für die es noch schwieriger ist, einen Kredit zu beantragen.“ Das Studierendenwerk habe ihnen schon Mietstundungen ermöglicht. „Die Studierenden haben weiterhin ein Zimmer.“

Münzel glaubt, dass die Probleme zunehmen werden: „Die Situation wird einige in eine Lage bringen, wo sie letztendlich ihr Studium abbrechen müssen“, sagt sie. „Wenn es jetzt keine echten Hilfen gibt, die was ändern, wird es in den kommenden Semestern sehr schwer werden, die Kredite abzubezahlen.“

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