Studentenleben Bonner Studierendenwerk plant Neubau

Bonn · Der Gebäudekomplex des Studierendenwerks an der Nassestraße soll bis 2023 stehen. Die Mensa bleibt geöffnet, kündigt Geschäftsführer Jürgen Huber an.

 Sarah Cziudaj, Alois Saß und Jürgen Huber vom Studierendenwerk stellen das Bauvorhaben vor.

Sarah Cziudaj, Alois Saß und Jürgen Huber vom Studierendenwerk stellen das Bauvorhaben vor.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Treppenstufen bröckeln, die Mensa erstreckt sich über verschiedene Etagen, und auch sonst sind die verschachtelten Anbauten des Studierendenwerks (STWB) im Karree an der Nassestraße ziemlich in die Jahre gekommen. Eine Kernsanierung lohnt nicht, sagt Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks Bonn. „Wirtschaftlich macht das keinen Sinn. Auch eine durchgängige Barrierefreiheit würde sich trotz umfangreicher Modernisierung kaum realisieren lassen.“

Ein Neubau soll deshalb auf dem etwa 6000 Quadratmeter großen Areal zwischen Lenné-, Kaiser- und Nassestraße in der Südstadt entstehen. „Wir müssen den zukünftigen Bedarf der Studierenden, der Universität und des Studierendenwerks als Arbeitgeber mit Blick auf die kommenden Jahrzehnte in den Planungen berücksichtigen“, erklärt Huber. In den nächsten Wochen werden sich Bezirksvertretung Bonn sowie der Planungsausschuss mit der notwendigen Änderung des Bebauungsplanes beschäftigen. Geht es nach den Vorstellungen des Studierendenwerks, wird 2019 der Architektenwettbewerb ausgeschrieben und ab 2020 abgerissen. Im Herbst 2023 soll dann der Neubau fertig sein.

Planung wird eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt

Ein ehrgeiziges Ziel. „Aber wir haben ja beim Bau des neuen Studentenwohnheims gleich gegenüber an der Kaiserstraße bewiesen, dass wir sowohl den Zeit- als auch den Kostenrahmen genau einhalten“, lobt Huber sein Team. Damit sich der Neubau perfekt in die Südstadt mit ihrer besonderen Architektur einfügt, wird der gesamte Prozess eng mit der Stadtverwaltung sowie dem Städtebau- und Gestaltungsbeirat der Stadt abgestimmt. Derzeit verfügt das Studierendenwerk an diesem Standort über rund 15.000 Quadratmeter Gebäudefläche. „In Zukunft werden wir wohl etwas mehr haben“, sagt Huber.

Im neuen Komplex wird neben der Verwaltung eine moderne Mensa untergebracht. Durch weitere gastronomische Angebote sollen zudem Südstadtbewohner angelockt werden. Es soll weiterhin einen Servicebereich mit Büro des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta), Bafög-Beratung sowie der Vermittlung für Studentenwohnungen geben. „Das Herzstück wird wieder die soziale Infrastruktur für Studierende sein“, erklärt Huber.

Einige alte Gebäudeteile auch im Neubau erhalten

Dennoch wünscht er sich, dass sich in dem Neubau auch einige alte Gebäudeelemente wiederfinden. So wie das alte hölzerne Geländer aus den 1960er Jahren, das im neuen Treppenhaus des modernen Wohnheims an der Kaiserstraße installiert wurde. „In unserem Festsaal gibt es viel Schönes. Vielleicht besteht die Möglichkeit, das eine oder andere Teil wieder einzubauen.“

Wie teuer die Baumaßnahme letztendlich wird, dazu will der Geschäftsführer keine Angaben machen. „Wir wissen noch nicht, in welchem Umfang sich das Land beteiligt. Erst nach dem Architektenentwurf wissen wir, über welche Summe wir reden. Dann wird mit spitzem Bleistift gerechnet“, so Huber. Denn nicht nur an der Nassestraße invstiert das Studierendenwerk. In anderen Immobilien – meist Studentenwohnheimen – gebe es derzeit einen Sanierungsstau von rund 140 Millionen Euro.

Abriss- und Neubauphase wird allerdings nicht nur eine Herausforderung für die Mitarbeiter werden. Auch die Nachbarn müssen sich auf Lärm, Dreck und zusätzlichen Verkehr einstellen. Daher hat das Studierendenwerk zu einem Treffen eingeladen, um über die anstehenden Arbeiten zu informiert. Geplant ist zudem, dass die Mensa auch während der Bauphase geöffnet bleibt. „Wir sind in Verhandlungen mit der Universität sowie dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW“, versichert Jürgen Huber. „Es wird eine Übergangslösung geben.“ Enger zusammenrücken müssen allerdings die Mitarbeiter des Hauses. Sie werden in anderen Büros untergebracht. Wer will, der kann auch von zu Hause aus arbeiten. „Das mobile Arbeiten ist eine Alternative, die wir im Auge behalten“, sagt der Geschäftsführer.

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