Blick hinter Kulissen Bonner Theaterfest mit GA-Fotoaktion

Bonn · Lesungen und Führungen, Zaubershows und eine lebende Arien-Jukebox: Das Bonner Theaterfest wartete wieder mit einem vielseitigen Programm auf und lockte ein bunt gemischtes Publikum sowohl vor als auch hinter die Kulissen.

Adel verpflichtet: Diese beiden reisen mit ihren Kostümen in vergangene Zeiten.

Adel verpflichtet: Diese beiden reisen mit ihren Kostümen in vergangene Zeiten.

Foto: Thomas Kölsch

Neben den gewohnten Aktionen wie etwa der Kostümversteigerung und der Technikshow auf der Opernbühne, die längst zu Selbstläufern geworden sind, hatte sich das Haus auch ein paar Neuerungen einfallen lassen: darunter einen Näh-Workshop für Männer.

Im Fokus des Geschehens stand jedoch die Kinder- und Jugendsparte, die mit Chor-Aufführungen, Auszügen aus „Igraine Ohnefurcht“ und Jugendclub-Präsentationen aufwartete und zudem gerne auf Cornelia Funkes Roman „Geisterritter“ verwies, der in dieser Spielzeit als Familienoper am Theater Bonn inszeniert wird. Eine Weltpremiere, die angesichts der Popularität der deutschen Autorin ein Publikumsrenner werden dürfte. Lesungen von Schauspielerin Johanna Falckner sowie ein Malwettbewerb sollten auf die bevorstehende Produktion hinweisen.

Eine nicht unerhebliche Änderung gab es bei der beliebten Fotoaktion, die das Theater Bonn seit Jahren mit dem General-Anzeiger ausrichtet: Aufgrund des enormen Andrangs in den vergangenen Jahren mussten die Besucher erstmals fünf Euro (Kinder zwei Euro) zahlen, um sich in Kostüm und Maske fotografieren und auf Wunsch auch auf GA-Titelseiten abdrucken zu lassen.

Benachteiligte Jugendliche

Die Einnahmen gingen an die Kulturpatenkasse, die finanziell benachteiligten Jungen und Mädchen einen Theaterbesuch ermöglicht. So diente jedes Foto also einem guten Zweck. Das Interesse war dennoch groß, und zwar generationsübergreifend.

„Wir wollten das Angebot einfach mal nutzen“, erklärte etwa Ursula Wittig, die mit ihrer Enkelin Charlotte in der Schlange vor den Schminktischen stand. „Wir kommen schon seit Jahren hierher, weil die Atmosphäre großartig ist und wir einen ganz anderen Blick auf die Kultur erhalten als sonst, haben es aber bislang noch nie geschafft, uns ablichten zu lassen. Das soll sich heute ändern.“

Grundsätzlich diente dieser Tag der offenen Tür natürlich dazu, Publikum und Theaterleute ins Gespräch zu bringen. Prädestiniert dafür war einmal mehr das Speed-Dating, bei dem die Gäste auf Mitarbeiter des Hauses trafen. Aber auch die Führungen durch Maske und Requisite, die Gewerkeschau sowie die Talkrunden mit dem neuen Generalmusikdirektor Dirk Kaftan oder mit Schauspieldirektorin Nikola Bramkamp erfüllten ihren Zweck.

„Ich finde es klasse“, bekannte Elisabeth Laagland. „Das einzige Manko war, dass um 13.15 Uhr schon nahezu alle Karten für die Vorstellungen weg waren. Zum Glück habe ich einen Mann getroffen, der noch einige abzugeben hatte.“ Zumindest spricht das für ein großes Interesse der Öffentlichkeit – auch wenn es nicht zuletzt aufgrund des wechselhaften Wetters etwas leerer aussah als in den vergangenen Jahren.

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