Närrische Notizen Bonner Tollitäten heben ab - Karneval von Dransdorf bis Rheindorf

BONN · Der Karneval biegt auf die Zielgerade ein, und die Tollitäten absolvieren Termin auf Termin. Für Kinderprinz Pascal II. und Kinderbonna Louisa I. ging es am Freitag hoch hinauf. "3 Mal Endenich Alaaf" hieß es am Freitagabend wieder im Haus der Springmaus. "Op jede Fall, wo mir Grau-rhingdorfer sin es Karneval" ist das Motto der Session des 1. Rheindorfer Karnevals-Clubs "Rhingdorfer Junge un Mädche".

 Sicher die höchste Bühne ihrer Regentschaft: Das Bonner Kinderprinzenpaar beim Empfang der Funkentöter.

Sicher die höchste Bühne ihrer Regentschaft: Das Bonner Kinderprinzenpaar beim Empfang der Funkentöter.

Foto: Barbara Frommann

Für Kinderprinz Pascal II. und Kinderbonna Louisa I. ging es gestern hoch hinauf: Die Feuerwehr Bonn und die Bönnschen Funkentöter luden zum traditionellen Prinzenempfang in der Hauptfeuerwache. Teil des karnevalistischen Programms zum Abschluss der Session war für die Tollitäten auch eine Fahrt mit der Hebebühne, von der aus die Regenten auf ihre jecken Untertanen blicken konnten.

Neben Prinz und Bonna, hatte die Feuerwehr auch die Prinzenpaare aus Godesberg und Dransdorf und das Bockerother Dreigestirn sowie Jan und Griet, Beueler Wäscherprinzessin und die Liküra eingeladen.

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"3 Mal Endenich Alaaf" hieß es am Freitagabend wieder im Haus der Springmaus, in dem die KG Narrenzunft ihre Karnevalssitzung abhielt. Fast bis auf den letzten Platz war der Saal ausverkauft und gefüllt mit vielen Jecken und Narren. Neben den vereinseigenen Tanzgruppen und den "Konfettis", die in diesem Jahr mit einer Playback-Show an den Start gingen, kamen unter anderem die Beueler Stadtsoldaten, die Kölner Rheinveilchen und "der Een on der Anne", die mit einem Zwiegespräch überzeugten. Den musikalischen Rahmen der Sitzung bildete Trompeter Bruce Kapusta, der als letzter auf die Bühne ging. Die Sporthalle, in der die Narrenzunft früher feierte, war schon lange zu klein, so feiert man nun bereits seit mehr als zehn Jahren im Haus der Springmaus und fühlt sich mit eigener Bühne und Vorhang wohl.

Auf der Sitzung der 61 Jahre alten Karnevalsgesellschaft mit 120 Mitgliedern durfte natürlich eine Tradition nicht vergessen werden: Die Verleihung des Kappesordens.

Der Orden, der einen von oben gesehenen Kappeskopf zeigt, der in seinen Blättern das Vereinsabzeichen hält, soll Personen ehren, die sich besonders für das rheinische Brauchtum engagieren. Der Name des Ordens ist angelehnt an den uralten Spitznamen Endenichs "Endenicher Kappesbuure", der wegen der vielen Kohlfelder im Ort entstand. Er wurde 1983 erstmalig an den damaligen Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Hans Daniels verliehen. Dieses Jahr war Marlies Stockhorst, die Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval, auserwählt. Die passende Laudatio hielt Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Stockhorst engagiert sich schon lange im Bonner Karneval, so habe der Preis in diesem Jahr gut gepasst, sagte Anneliese Gräf, die Ehrenpräsidentin der KG Narrenzunft. "Sie hat ihn sehr verdient", so Gräf.

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"Op jede Fall, wo mir Grau-rhingdorfer sin es Karneval" ist das Motto der Session des 1. Rheindorfer Karnevals-Clubs "Rhingdorfer Junge un Mädche". Und das Versprechen hielt man auch: Auf der 19. Sitzung am Freitagabend wurde in der Halle der KGS Berhardschule geschunkelt und gelacht. Unter anderem die Großen Tannebüscher Jecke, Rot-Schwarz Endenich und die Dance Girls KG Ülekrade Zülpich-Ülpenich ließen sich das rege Treiben nicht entgehen, bis DJ Thomas um 24 Uhr die Party eröffnete. Die Rheinland-Fanfaren und das Männerballett Merten kamen, ebenso wie Rainer Wahnwitz alias "De Fleech", der bereits in der Session mit Kinderprinz Dominik I. gesungen hatte.

Dieser schunkelt sich übrigens ohne weibliche Begleitung durch die Session, weil sich keine Kinderprinzessin gefunden hatte. Dafür hatte Dominik die erwachsene Prinzessin Hedi I. an seiner Seite. Dominik hat viel Spaß an den Auftritten rund um Karneval, ist jedoch auch froh, wenn der Alltag wieder einkehrt. "Dann kann ich endlich wieder Fußball spielen", so der Prinz.

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l Staunende Blicke ernteten Prinz und Bonna, als sie mit ihrer Equipe den Hauptbahnhof durchquerten. Ihr Ziel war die Bahnhofsmission auf Gleis 1 in gemeinsamer Trägerschaft von Diakonie und Caritas.

Dort warteten die Gäste auf den jecken Besuch. Verena I. berichtete, dass die Reisenden am Gleis sie sehr verwundert angesehen hätten, wie sie da in ihrem Ornat vorbeigegangen sei und mutmaßte: "Das waren wohl keine Bonner." Sie verriet, dass sie sich in dem Moment vorkam wie von einem anderen Stern. "Aber hier bei euch in der Bahnhofsmission fühlen wir uns wohl!" Einrichtungsleiter Gregor Bünnagel berichtete von der alltäglichen Arbeit der Bahnhofsmission und Diakoniechef Ulrich Hamacher und Karl Wilhelm Starcke vom Caritasvorstand dankten den Tollitäten für den Besuch.

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6355 Euro sind beim Empfang im Volksbank-Haus zusammengekommen, worüber sich 14 Vereine aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis freuen. Jeder erhielt 453,93 Euro. Unter dem Motto "Jeck loss Jeck elans, bei uns kritt de Nachwuchs en Chance" wurden Vereine und Institutionen bedacht, die sich in der karnevalistischen Nachwuchsarbeit verdient gemacht haben. Ob für neue Uniformen, Kostüme, Kamelle oder Tanztraining, das Geld können die Vereine gut gebrauchen.

Im Kadettenchor der Beueler Stadtsoldaten singen 64 Mädchen und Jungen unter der Leitung von Doris Schumann. Wenn dringend etwas gebraucht wird für den Kinderchor, kann das schnell tiefe Löcher im Budget reißen. "Es gibt immer Anschaffungen für die Kinder", so Schumann. "Seien es Uniformen, Wurfmaterial oder Fahrtkosten für Ausflüge." Die Spende sieht sie daher gut aufgehoben in ihrem Verein: "Wir bringen das Geld dahin, wo es hinmuss."

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