Minister Pinkwart zu Besuch Bonner Universitätsklinikum "bei Ennergieeffizienz führend"

Bonn · NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart besichtigte am Freitag das Universitätsklinikum Bonn. Am Ende kam Pinkwart zu dem Schluss, dass das Klinikum in Sachen Energieeffizienz führend sei.

Die jährliche Ersparnis von rund 2,7 Millionen Euro, die das Universitätsklinikum Bonn durch den Einbau moderner Blockheizkraftwerke erzielt, beeindruckte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Schließlich würden die Gesamtkosten von rund 6,5 Millionen Euro in weniger als drei Jahren eingespielt sein.

Der Energieverbrauch des Klinikums liege bei etwa 52 Gigawattstunden im Jahr, was laut Michael Körber, Leiter der Stabsstelle Baumanagement, rund 15.000 Haushalten entspricht. „Wir versorgen eine veritable Mittelstadt.“ Dafür wurde schon 1998 ein Blockheizkraftwerk (BHKW) installiert. 2016 wurde als Folge einer Initialberatung von der Energieagentur NRW die alte Anlage demontiert und die neue eingebaut.

Die Anlage läuft rund um die Uhr und produziert gut 70 Prozent des Stroms, der auf dem Gelände benötigt wird. Den Rest bezieht das Klinikum über einen Anbieter aus Rheinland-Pfalz. Die Stadtwerke Bonn (SWB) haben laut Wilfried Lülsdorf, Leiter der Abteilung operative Sonderanlagen, nur die Kabel verlegt. Für die Stromversorgung müsse man jedes Jahr aufs Neue eine Stromausschreibung vornehmen.

Auch die digitale Steuerung der Anlage musste ausgeschrieben werden. Dabei hätten unter anderem Siemens und die SWB mitgeboten, seien aber dann ausgestiegen. Deshalb arbeitet das UKB jetzt mit dem Contractor Engie Deutschland zusammen. Das Unternehmen, das zum französischen Engie-Konzern gehört, hat sich auf ressourcenschonende Energieerzeugung von der Planung über den Einbau bis zur Wartung spezialisiert, wobei man laut Geschäftsführer Manfred Schmitz maßgeschneiderte Lösungen anbiete.

„Das UKB muss mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auskommen“, sagte der Vorsitzende und Ärztliche Direktor Wolfgang Holzgreve. Das seien 111 Millionen Euro vom Land NRW und bis zu 900 Millionen Euro von den Krankenkassen. Deshalb müsse man sparen, wo es gehe – also auch im Bereich Energie. „Das Einsparpotenzial durch das neue BHKW ist ein enormer Erfolg“, sagte Pinkwart, „das ist sehr ermutigend.“ Das Projekt ermögliche, das gesparte Geld anderweitig einzusetzen. Baustellen dafür gebe es auf dem UKB-Gelände genug, im wahrsten Sinne des Wortes. Das neue Parkhaus und das Eltern-Kind-Haus sind Bauplanerin Charlotte Kaspari zufolge nur zwei von 60 neuen Bauprojekten.

Körber kündigte zwei weitere Maßnahmen zur Energieversorgung an. Im operativen Zentrum wird die Belüftungsanlage und im Neurologischen Zentrum die Kälteerzeugung durch hydraulische Veränderungen optimiert. Dadurch erhofft man sich weitere Kosteneinsparungen. Pinkwart interessierte sich auch für sonstige Formen der Energiegewinnung etwa durch Photovoltaikanlagen. Über die könne man zum Beispiel Elektroautos aufladen, was laut Holzgreve im neuen Parkhaus möglich sein wird.

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