Stätte für Weiterbildung und Forschung Neues digitales Zentrum in Bonn heißt „Bonneum Digital“

Bonn. · Mit der Werkstatt „Bonneum Digital“ eröffnet eine neue Stätte für Weiterbildung in der digitalen Bildung. In Bonn gibt es zwei Zentren und acht „Satelliten“, zu denen ein Kindergarten und Schulen gehören.

 Virtueller Blick ins Innere des Körpers: Lena Steppeler (r.) „durchleuchtet“ Daniela Rohlf.

Virtueller Blick ins Innere des Körpers: Lena Steppeler (r.) „durchleuchtet“ Daniela Rohlf.

Foto: Stefan Knopp

An der Siebengebirgsschule in Bad Godesberg war man gut vorbereitet, als es im März plötzlich zum Corona-Lockdown kam. Schon vor einigen Jahren hatte man laut Schulleiter Achim Bäumer eine digitale Medienplattform mit Lernvideos, Quiz-Spielen und mehr eingerichtet, um den Unterricht neu zu gestalten und das „Korsett von Raum und Zeit wegzunehmen“. Anderen Schulen wurde schmerzlich vor Augen geführt, dass jetzt plötzlich kreative digitale Ideen gefragt waren. Die Suche nach alternativen Lernformaten habe sich zunächst schwierig gestaltet, erinnerte sich Sabine Kreutzer, Leiterin der Marie-Kahle-Gesamtschule.

Beide berichteten am Dienstag im Medienzentrum Bonn von ihren Corona-Erfahrungen. Dort eröffneten Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Boris Preuss, leitender Regionalschuldirektor der Bezirksregierung Köln, das „Bonneum Digital“. In deutlich kleinerem Stil, als man sich das bei der Planung für die eigentliche Eröffnung des neuen Zentrums für digitalen Bildung in der Bundesstadt im März vorgestellt hatte: nämlich als reinen Pressetermin. „Gerade die Corona-Krise, die wir ja immer noch durchleben, hat uns gezeigt, wie wichtig die digitale Bildung ist“, sagte Sridharan. Aber den Schritt zur Entstehung dieses neuen medienpädagogischen Angebotes hatte die Stadt schon früher mit dem Start des Projektes „Bildung in der digitalen Welt“ gemacht.

Bonneum Digital stellt zum einen ein Aus-, Fort- und Weiterbildungszentrum für digitale Bildung dar und zum anderen eine digitale Forscherwerkstatt, in der Konzepte für digitales Lernen und Lehren entwickelt und unterrichtstauglich gemacht werden sollen. Daneben sollen die Standorte in der Riesstraße und in der Limpericher Straße in Beuel, sobald es Corona wieder zulässt, auch außerschulische Lernorte für Schulkinder sein, an dem sie Themen wie Coding, Roboting, Programmierung sowie Umgang mit digitalen Endgeräten und Medien erfahren.

Ein paar Arten des Zugangs zur digitalen Welt wurden vorgestellt: Ein Miniroboter begrüßte Sridharan und Preuss. Medienpädagogin Lena Steppeler durchleuchtete Kollegen mit speziellen T-Shirts mit aufgedruckten QR-Codes, die einen Einblick in das Innere des menschlichen Körpers via Augmented Reality ermöglichten. Kleine Bienen waren programmiert, auf einem Holzbrett bestimmten Buchstaben zu folgen und einiges mehr: ein niedrigschwelliger Zugang zu digitalen Möglichkeiten für Kinder auch schon im Kita-Alter.

Neben den beiden Zentren wurden acht „Satelliten“ im Bonner Stadtgebiet eingerichtet. Dafür haben sich je ein Kindergarten, eine Grund- und eine weiterführende Schule zu dezentralen Forschungszentren zusammengeschlossen. Diesen „exponierten Ort“ der digitalen Bildung gelte es jetzt mit Qualität zu füllen, sagte Preuss über das Bonneum.

Gemeint ist auch digitale Infrastruktur: Sie habe nach der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen, meinte er. Es habe schnell digitale Ideen gegeben, aber die Umsetzung habe oft an unzureichender Technik wie Breitband und Wlan an den Schulen gehapert.

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