Amokalarm an Bonns Fünfter „Bei so einem Alarm gehen wir immer vom Ernstfall aus“

Update | Kessenich · An Bonns Fünfter in Kessenich ist am Montagvormittag ein Amokalarm ausgelöst worden. Erneut handelte es sich um einen Fehlalarm an der Gesamtschule. Nun hoffen alle Beteiligten, dass es keine weiteren Alarme gibt.

An der Gesamtschule Bonns Fünfte ist Amokalarm ausgelöst worden. Die Polizei ist mit zahlreichen Einsatzkräften ausgerückt.

An der Gesamtschule Bonns Fünfte ist Amokalarm ausgelöst worden. Die Polizei ist mit zahlreichen Einsatzkräften ausgerückt.

Foto: Petra Reuter

An Bonns Fünfter, der Integrativen Gesamtschule in Kessenich, ist am Montagvormittag ein Amok-Fehlalarm ausgelöst worden, der zweite binnen weniger Monate. Bereits am 1. Juni hatte die Anlage der Schule angeschlagen. Wie Polizeisprecher Robert Scholten auf GA-Anfrage mitteilte, war die Alarmierung gegen 11.30 Uhr bei der Polizei eingegangen. Gegen 12.30 Uhr war der Einsatz bereits beendet. Die Schüler wurden durch geschultes Personal betreut.

Strategisches Vorgehen

„Bei so einem Alarm gehen wir immer vom Ernstfall aus“, so Scholten. Nach der Alarmierung seien die Bonner Streifenpolizei und die Hundertschaften binnen zehn Minuten am Einsatzort gewesen, parallel machten sich in Köln Spezialeinsatzkräfte auf den Weg. „Die ersten vor Ort sorgen für einen Informationsfluss und bewerten die Situation“, erklärt er. Es sei schnell klar gewesen, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. „In den Räumen war normaler Schulbetrieb, eine ganz normale Situation“, so Scholten. Erst nach der Durchsuchung konnten die Einsatzkräfte vor Ort aber sicher sein.

Unterschied: keine Banddurchsage

Der Unterschied zum letzten Amokalarm war, dass keine Ansage per Band gelaufen war. Die Schüler der Gesamtschule wurden mit einer Durchsage informiert und haben die Einsatzkräfte vor Ort beobachten können. „Nach unserem Kenntnisstand ist das Band nicht losgelaufen bei der Alarmierung“, bestätigt Scholten. Warum, sei bislang nicht geklärt. „Wir konnten aber sicher und zuverlässig mit dem Sekretariat in Verbindung treten und hatten damit einen Ansprechpartner.“

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Ursache des Alarms noch nicht sicher. „Uns wurde bestätigt, dass es Arbeiten an der Anlage, die den Alarm auslöste, gegeben hat.“ Wahrscheinlich handele es sich um einen technischen Fehler. Außerdem ist noch nicht klar, ob die Anlage bewusst oder aus Versehen ausgelöst wurde. Insgesamt zehn Streifenwagen und ein Hubschrauber waren vor Ort. „Die Umgebung war schwierig. Im Stadtgebiet hat man nicht viel Platz, ein Hubschrauber ist da hilfreich“, so Scholten. Insgesamt ist er mit dem Ablauf des Einsatzes zufrieden. „Verbessern kann man sich immer, das ist klar“, sagt der Polizeisprecher. Das Vorgehen, die Durchsuchung und die Nachsorge seien seiner Ansicht nach aber gut abgelaufen.

Und was bewirken die Amokalarme bei den Schülern? „Meine Kinder gehen mit den Situationen gelassen um“, erzählt Florian Stelter, Vorsitzender der Schulpflegschaft von Bonns Fünfter. „Hoffentlich wird es aber in der kommenden Zeit nicht zu weiteren Fehlern oder auch ernsten Situationen kommen“, so der Vorsitzende. Schön seien diese Situationen nämlich nicht. „Natürlich fühlen sich die Kinder komisch, wenn die sich verbarrikadieren müssen. Meine Tochter hat die Einsatzkräfte vom Klassenraum sehen können“, erzählt der Vater. Nun wäre es schön, wenn die Fehler behoben werden würden. Insgesamt handele die Schule sehr professionell aus Stelters Sicht.

Auch der stellvertretende Schulleiter Dirk Schalaster bedauert, dass es der zweite Fehlalarm binnen weniger Wochen war. Er betont aber, dass er und die Schule keinen Einfluss auf die Auslösung des Alarms hatten. Zuletzt hatte Anfang Juni ein technischer Defekt für einen Fehlalarm an Bonns Fünfter gesorgt und einen Amokalarm ausgelöst.

(ga)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort