Gesamtschule Bonns „Fünfte“ nimmt Form an

Bonn · Der Bau der "Fünften" in Bonn geht voran. Im Frühjahr 2018 sollen die ersten Schüler in die neuen Gebäude der Gesamtschule umziehen können. Auf diesem Stand sind die Bauarbeiten jetzt.

 Berge von Erdaushub und eingepackte Fassaden prägen derzeit das Bild auf dem Gelände von Bonns fünfter Gesamtschule.

Berge von Erdaushub und eingepackte Fassaden prägen derzeit das Bild auf dem Gelände von Bonns fünfter Gesamtschule.

Foto: Susanne Wächter

Gebäudemanagerin Julia Gerlach und ihr Kollege Volker Assenmacher sind zufrieden. Der Bau der „Fünften“ geht voran. Auch wenn der unbedarfte Besucher der Baustelle noch viel Fantasie benötigt, um sich zwischen dem Bodenaushub und Versorgungsschachtgräben die neue Gesamtschule „Bonns Fünfte“ vorzustellen.

Gerlach und Assenmacher sind jede Woche einmal auf der Baustelle, zur Besprechung und Kontrolle. „Passen Sie auf, wo Sie hintreten“, sagt Assenmacher, „hier liegen eine Menge Nägel und Schrauben herum. Das kann böse Verletzungen geben, wenn man hineintritt.“ Gekonnt balanciert die Gebäudemanagerin über ein Brett, das Arbeiter provisorisch über einen der Gräben gelegt haben.

Darin arbeiten Handwerker an dicken Schläuchen, die sich über das gesamte Gelände ziehen. Die Fassaden der Neubauten sind noch mit Gerüsten eingekleidet. Dicke Plastikplanen verhindern, dass es hinein regnet. „Gehen wir rein?“, fragt Gerlach und schreitet forsch voran.

Notizen an den Wänden

Es riecht nach frischem Estrich, dicker Staub liegt auf den Treppenstufen. Von den Decken hängen dicke Kabel herab, einige schauen aus den Wänden heraus. Hier und da haben die Arbeiter Notizen an die Wände gekritzelt. Ein großer breiter Flur durchzieht den Neubau. Durch kreisrunde Löcher an der Decke fallen Sonnenstrahlen herein. „Ist das nicht klasse?“, fragt Gerlach begeistert, „das sind die Oberlichter, die haben wir an vielen Stellen in den neuen Gebäuden.“

Auch der Flur ist nicht einfach nur gerade. Es gibt Nischen und kleine Verwinkelungen. Vor einem Klassenraum sind verschiedenfarbige Rechtecke an die Wand gemalt. „Das sind Farbmuster“, erklärt Gerlach. Später im Schulbetrieb dienen sie den Schülern als Wegweiser zu ihren Räumen.

Ein Stockwerk tiefer liegen Mensa und Bibliothek. Bodentiefe Fenster sollen später den Blick auf den begrünten Pausenhof freigeben. Noch sind es riesige viereckige Öffnungen. Davor liegen Berge von Bodenaushub und Baumaterialien. Ein Landschaftsarchitekt wird später die Außenfläche gestalten. Der Bau sei dem späteren Konzept der Schule, das freie Lernräume vorsieht, angepasst. Für die Inhalte sei das Schulamt zuständig. Gerlach und Assenmacher kümmern sich ausschließlich um den Bau.

Boden ist noch nackt

Es geht weiter, über Gräben und provisorische Brücken zur neuen Dreifachturnhalle. Ein unaufhörliches Piepen durchbricht die kurzzeitige Stille. Ein Bagger fährt rückwärts. Im Rohbau der Turnhalle ist ebenso Fantasie gefragt. Eine noch leere große Halle, Nischen für die sportlichen Geräte und Matten sind schon vorhanden. Der Boden ist noch nackt, die Wände sind farblos.

„Hier“, sagt Gerlach und zeigt auf den Hallenboden, „werden später die Geräte aus dem Boden hochgefahren.“ Keine Besonderheit der „Fünften“ sondern offenbar Standard, wie sie sagt. Beeindruckt ist sie trotzdem.

Über Fertigstellungstermine sprechen Gerlach und ihr Kollege Assenmacher nicht so gern, lassen sich aber entlocken: Der Plan ist, im März 2018 die Neubauten soweit fertiggestellt zu haben, dass die Schüler aus den alten Gebäuden umziehen können. „Die freuen sich schon wie Bolle“, sagt Gerlach. Wann die Schule komplett öffnet, darüber mag sie nicht sprechen.

Festes Budget von etwa 40 Millionen Euro

Zu viele Unwägbarkeiten seien dabei im Spiel und viele technische Abnahmen, die nach dem Innenausbau folgen. Verzögerungen kämen auch zustande, wenn Handwerksbetriebe nicht richtig arbeiteten. „Wir haben jetzt einem Betrieb kündigen müssen“, sagt sie, ohne dabei ins Detail zu gehen.

Damit finanziell nichts aus dem Ruder läuft, ist für den Neubau ein festes Budget von etwa 40 Millionen Euro eingeplant worden. „Darüber dürfen wir nicht gehen“, sagt Gerlach. Aktuell bewege man sich im Rahmen. Das, was nach dem Bau der neuen Gebäude übrig bleibt, wird in die Sanierung der Bestandsgebäude gesteckt.

Dort wird der Brandschutz modernisiert, Aufzüge eingebaut, die Fassaden gedämmt und mit hellen Platten verkleidet. Auch die Fußböden sollen erneuert werden. Und soweit es die Bauphysik zulässt, werden die Fenster mit hochwertigem Isolierglas ausgestattet.

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