Prinzenpaar in der Hofburg Bonns Tollitäten beziehen die Rheinsuite

Bonn · Von den Hotelangestellten war es ja nett gemeint, doch genutzt hat es wenig: Bei der Hofbürgerstürmung im Hilton neben der Kennedybrücke hielten sie Prinz und Bonna die Schirme, damit die Tollitäten die Fahne hissen können. Doch es schüttete gestern Abends wie aus Kübeln, so dass der Equipe nichts anderes übrigblieb, sich schnell wieder ins warme und trockene Foyer zurückzuziehen.

 Endlich mal ausruhen: Nach einem anstrengenden Tag mit ihren Jecken können Prinz Michael I. und Bonna Tiffany I. in ihrer Hofburg alles noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen.

Endlich mal ausruhen: Nach einem anstrengenden Tag mit ihren Jecken können Prinz Michael I. und Bonna Tiffany I. in ihrer Hofburg alles noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen.

Foto: barbara frommann

Das bot den 60 Gästen im Spalier - Familienangehörige der Tollitäten, Abordnungen von Vereinen und Großem Senat - die Gelegenheit, ausgiebig "Ein schmucker Prinz" zu singen. Beim ersten Mal klang es noch nach Üben, beim dritten fast bühnenreif. Alles a cappella.

Fahne hin oder her: Aufs Zimmer kommt es ja schließlich an. Für Michael I. und Tiffany I. suchte Hoteldirektor Christoph Glaser extra die Rheinsuite mit Blick auf den Strom aus. Sie hat gleich drei Eingangstüren: In der Nummer 67 ist der Prinz für den Rest der Session eingezogen, als einzigem Karnevalsschmuck zu erkennen an dem lilafarbenen Luftballon mit Namensaufdruck.

Bei der Bonna hängt ein rotes Exemplar im Schlafzimmer Nummer 69 unter der Decke. Raum 68 in der Mitte ist das gemeinsame Wohnzimmer, in dem die Majestäten nach einem anstrengenden Tag auch mal ausspannen können.

"Ich rechne damit, dass wir in den letzten beiden Sessionswochen hier auch mal übernachten", sagte Tiffany I. Doch ungenutzt bleibt die Suite bei Weitem nicht. "Wir sind jeden Morgen und Abend hier." Dort ziehen sie sich um, auch die Ornate bleiben über Nacht im Hotel. Es gibt ausreichend Platz zum Wohlfühlen.

Zum Inventar gehören ein breites, cremefarbenes Sofa, ein Tisch zum Essen oder auch Arbeiten, ein großer Fernseher und jeweils eine riesige Wanne in beiden Badezimmern. Solchen Komfort genoss schon Christoph I. (Schada) 2011, als er nach Aschermittwoch auf eigene Kosten noch um eine Woche im Hilton verlängerte.

Wie oft Prinzen und Bonnas auch über Nacht in der Hofburg bleiben, ist recht unterschiedlich, wie es Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst sagte. "Es kommt auch darauf an, wo jemand wohnt." Doch es gibt gute Gründe, im Hotelbett zu schlummern. Denn da bleiben einem unterm Strich zwei Stunden mehr Schlaf. Doch für manchen ist das kein Argument, wenn etwa die Familie zu Hause wartet.

"Wir wollen die beiden in den Pausen aufpäppeln", sagte Glaser, bevor er Prinz und Bonna den symbolischen Schlüssel, einen großen Kuchen, übergab. Im Gegensatz zu den Gepflogenheiten beim Rathaussturm "geben wir den sogar freiwillig heraus". Michael I. genoss bereits die Gastfreundschaft kurz vor der Proklamation am Freitag: "Ich habe, versucht, was zu essen." Dass es weniger als sonst war, lag an der Aufregung.

"Wir fühlen uns so richtig wohl", sagten beide, die in den beiden nächsten Wochen auch als Konterfei in den Hotelfenstern zu sehen sind - einmal am Eingang, einmal zur Kennedybrücke hin. Die Idee dazu hatte übrigens Prinzenführer Christoph Arnold.

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