Brennende Mülltonnen vor Wohnhaus Polizei schließt Brandstiftung in Dransdorf nicht aus

Update | Dransdorf · Vor einem Wohnhaus in Bonn-Dransdorf auf der Alfterer Straße haben am frühen Mittwochmorgen mehrere Mülltonnen gebrannt. Anwohner können entgegen einer ersten Einschätzung der Feuerwehr nun doch in der Wohnung bleiben.

 An einem Haus in Dransdorf haben Mülltonnen gebrannt. Das Feuer beschädigte Teile der Hauswand, Wohnungen sind unbewohnbar.

An einem Haus in Dransdorf haben Mülltonnen gebrannt. Das Feuer beschädigte Teile der Hauswand, Wohnungen sind unbewohnbar.

Foto: Benjamin Westhoff

Glimpflich davon gekommen sind die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Alfterer Straße. In der Nacht zu Mittwoch schlugen Flammen an der Hausfassade hoch. Schwarzer, stinkender Qualm hüllte das Gebäude ein und drang in jede Ritze. Bewohnerin Katharina Monscheuer hätte die drohende Katastrophe nicht so schnell bemerkt, aber Hündin Maja machte sich bemerkbar.

Das Tier tapste aufgeschreckt im Flur hin und her. „Da hörte ich den Feuermelder aus dem Stockwerk über uns“, berichtet Monscheuer. Ein Blick aus dem Fenster – die Mülltonnen vor dem Haus samt Umzäunung brannten lichterloh. Ein Riesenschreck, aber die Mutter eines Sohnes blieb ruhig. „Zuerst setzte ich einen Alarm bei der Feuerwehr ab, dann habe ich die Nachbarn geweckt.“ Hastig flohen die sechs Hausbewohner ins Freie und zogen sich in den rückwärtigen Garten zurück.

Gegen 4 Uhr rückte die Feuerwehr an. Der Feuermelder im zweiten Stock, der wegen der Rauchentwicklung ausgelöst worden war, spielte bei der Einsatzplanung eine Rolle. Er schaltete sich nämlich ein, weil das Fenster geöffnet war. Auch das hatte Katharina Monscheuer gemeldet. Sie befürchtete, dass sich Nachbarn in dem Raum und in Gefahr befinden könnten. Daraufhin erhöhte die Feuerwehr bereits bei der Anfahrt die Alarmstufe. Eingesetzt wurden Einheiten der Feuerwache 1 und zwei sowie die freiwillige Feuerwehr aus Dransdorf mit insgesamt 22 Kräften im Einsatz.

Wie Sprecher Eric Lambertz schildert, brannten neben dem Hauseingang mehrere Mülltonnen. Massive Rauchwolken stieg an der Gebäudefassade hoch, durch ein gekipptes Fenster in die Wohnung im zweiten Stock und ins Treppenhaus. Mit mehreren Trupps suchte die Feuerwehr alle Wohnungen nach Personen ab. „Die Maßnahmen wurden mit einer Drehleiter von außen unterstützt“, so Lambertz.

Gleichzeitig starteten die Einsatzkräfte die Bekämpfung des Brandes, der dann schnell unter Kontrolle war. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei entstand erheblicher Sachschaden an Hausfassade und Wohnungsfenstern. Laut Sprecher Robert Scholten ist nach den ersten Ermittlungen Brandstiftung nicht auszuschließen.

Am Tag nach dem Brand – am gestrigen Mittwoch – macht sich Mieterin Katharina Monscheuer Gedanken darüber, „wie viel Glück wir hatten“. Die Mülltonnen sind zu kleinen schwarzen Klumpen verglüht. Vom Sichtschutzzaun drumherum stehen nur noch verkohlte Stumpen. Die Fassade ist über weite Teile mit einer dicken Rußschicht bedeckt. Fensterrahmen sind angeschmolzen, einige Scheiben geborsten.

Monscheuer wundert sich, wie es überhaupt nachts zu dem Brand kommen konnte. „Die Tonnen waren am Mittwoch geleert worden. Was konnte da noch brennen?“ Zumal die Alfterer Straße auch zu später Stunde häufig begangen sei. Bedroht fühle sie sich aber nicht. „Hier in der Umgebung stehen wir alle in guter Beziehung zueinander.“

Sie ist froh, dass die Familie entgegen der ersten Einschätzung der Feuerwehr nun doch in der Wohnung bleiben kann. Der eingesetzte Lüfter hat den ätzenden Brandgeruch größtenteils abgesaugt. Nur die Zimmer zur Straße sind für eine Weile nicht nutzbar. „Glück gehabt“, bestätigt auch Feuerwehrsprecher Lambertz. „Dieser Einsatz machte deutlich, dass Rauchmelder Leben retten.“

Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem Brand Mittwochnacht, gegen 4 Uhr, an der Alfterer Straße gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02 28/1 50 mit der Kriminalwache in Verbindung zu setzen.

(ga)
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