Hilferuf aus Buschdorf Bürger fühlen sich von randalierenden Gruppen bedroht

Buschdorf · Kommt die Bank unter der Dorflinde weg oder nicht? Die Bezirksvertretung Bonn war sich am Dienstagabend eigentlich schon einig, den Bürgerantrag des Ortsfestausschusses Buschdorf abzulehnen. Eine Bank abzubauen sei nicht die Lösung des eigentlichen Problems: Vandalismus und nächtlicher Lärm.

 Wenn die Bank an der Kreuzung Otto-Hahn-Straße/Buschdorfer Straße nicht schneebedeckt ist, ist sie Treffpunkt von lärmenden Jugendlichen - sehr zum Ärger der Anwohner.

Wenn die Bank an der Kreuzung Otto-Hahn-Straße/Buschdorfer Straße nicht schneebedeckt ist, ist sie Treffpunkt von lärmenden Jugendlichen - sehr zum Ärger der Anwohner.

Foto: Frommann

Doch dann kamen die Antragsteller verspätet in die Sitzung. Bezirksbürgermeister Helmut Kollig gewährte ihnen nachträgliches Rederecht. Der flammende Hilferuf von Heinz Klaus Kraus, Vorsitzender des Ortsfestausschusses, brachte noch einmal Bewegung in die Diskussion.

Die Entscheidung wurde schließlich vertagt. Möglichst bald soll ein Ortstermin mit der Verwaltung stattfinden, um die Buschdorfer Probleme an Ort und Stelle zu beleuchten. Die Bank, um die es im Bürgerantrag geht, steht an der Kreuzung Otto-Hahn-Straße, Buschdorfer Straße und Dellweg. Bisher hatten die Buschdorfer das Gespräch mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gesucht, die sich dort treffen.

Ehrenamtliche hatten außerdem für Sauberkeit gesorgt. Aufgrund der aktuellen Entwicklung sind die Bürger dazu nicht mehr bereit. Sie berichten in ihrem Antrag, dass sich die Gruppen, die sich auf dem Platz treffen, "respektlos bis bedrohend" verhalten. Autoradios würden voll aufgedreht, Flaschen zertrümmert und es werde sogar gegen die Glasscheiben der Kirche uriniert. "Wir haben kein Wochenende mehr Ruhe. Sie meinen nachts um halb Drei, sie wären auf der Kirmes. Da muss was passieren, wir Anwohner sind fertig, helfen Sie uns", sagte Kraus.

Das Bezirksparlament war durch diesen eindringlichen Appell zwar nicht überzeugt, dass es hilft, die Bank zu entfernen. Zumal 500 Meter weiter die nächste Bank stehe und auch die Beeteinfassung vor der Kirche Sankt Ägidius dazu einlade, sich darauf niederzulassen. "Es geht jetzt um sinnvolle, langfristige Hilfe", sagte Elmar Conrads-Hassel (FDP). Arno Hospes (CDU) schlug vor, das Jugendamt einzubinden.

Christoph Profitlich aus der Bezirksverwaltungsstelle berichtete, dass er bereits Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen habe. Es sei aber "eher ein Problem junger Erwachsener". Das Personal des Jugendtreffs Lucky Luke soll trotzdem versuchen, Kontakt zu dem Klientel am Dorfplatz aufzunehmen. "Im Zweifel hilf nur eine Anzeige bei der Polizei", so Profitlich. Bezirksbürgermeister Helmut Kollig möchte prüfen, ob auch die Stadt Anzeige erstatten kann.

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