Flashmob auf dem Münsterplatz Bürgerprotest sprengt den erlaubten Geräuschpegel

BONN · Wenn sich früher Menschen in einem Dorf gerne zusammenrotteten, um gegen unliebsame Mitbewohner vorzugehen, nannte man das "wütender Mob".

Die moderne Variante ist der Flashmob, jedenfalls in der Form, die am Donnerstagabend auf dem Münsterplatz zu sehen war. Dort versammelten sich mehr als 200 Bonner, um ihren Ärger über den "Lärm-Motzki" auszudrücken, der mit seinen Klagen die Stadt um die Klangwelle gebracht hat.

Viele hatten Dinge mitgebracht, um Krach zu machen: Ab 19.30 Uhr erhob sich ein Konzert aus Trillerpfeifen, Vuvuzelas, Megafonen, Ghettoblastern sowie Pfiffen und Buh-Rufen. Auch Taschenlampen, Leuchtstäbe, Wasser- und Seifenblasenpistolen waren dabei, da man ja den Verlust der beliebten Wasser-Lichtshow beklagte.

Die Flashmob-Veranstalter hatten auch eine "Klangwelle light" mitgebracht: In einem Plastikbottich sprudelte ein kleiner motorbetriebener Springbrunnen, der von einem roten Scheinwerfer bestrahlt wurde. "Du bist nicht mehr da, wo du hingehörst. Wir sind unendlich traurig", hatten die Organisatoren über die "Klangwelle" auf ein Schild geschrieben.

[kein Linktext vorhanden]Die wäre jetzt in diesen Tagen ausgerichtet worden. "Es ist eine Unverschämtheit, dass sie nicht mehr hier stattfinden kann", sagte Jürgen Harder. Der Betreiber des Beueler Brückenforums, der die Klangwelle auch einige Jahre lang organisiert hatte. Er wäre vor Gericht nicht so leicht eingeknickt, versicherte er.

Klangflashwellenmob auf dem Münsterplatz
73 Bilder

Klangflashwellenmob auf dem Münsterplatz

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"Ich wäre bis in die letzte Instanz gegangen." Er hatte die Idee zum Flashmob mit Taxifahrer Uwe Steinbach und Klangwellen-Veranstalter Hans-Wilhelm Eichholz. Es sei ärgerlich, "dass einer, der motzt, in Bonn das Sagen hat", sagte Steinbach. Er befürchte, dass die Klangwelle nur der Anfang war. Weihnachtsmarkt, Karneval: alles sei bedroht.

Die Protestler zogen auch zu dem Haus, in dem der Beschwerdeführer wohnt, und machten dort weiter Lärm. Mehrmals skandierte die Menge "Raus aus Bonn!". Gemeint war, dass jemand, der mit Stadtlärm nicht umgehen könne, nicht in der City wohnen solle.

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